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621 Fahrer rasten gegen Bäume

Zu hohes Tempo weiterhin Unfallursache Nummer eins in OWL


Detmold (WB/ca). Jede Woche rasen in Ostwestfalen-Lippe durchschnittlich 13 Autofahrer gegen einen Baum, 621 solcher Unfälle wurden im vergangenen Jahr registriert. Diese Zahlen nannten gestern Vertreter der Bezirksregierung Detmold bei der Vorstellung der Verkehrsunfallzahlen für 2006. »Von den 126 Verkehrstoten des vergangenen Jahres kam jeder vierte an einem Baum ums Leben«, sagte Verkehrsingenieur Wolfram Mischer. Dabei seien nicht die Bäume die Unfallursache, sondern zu hohes Tempo, Alkohol und Unerfahrenheit. »Leider ist vielen Autofahrern nicht bewusst, wie gefährlich der Kontakt mit einem Baum ist«, erklärte Hauptkommissar Jürgen Luig. Man versuche mit besseren Fahrbahnmarkierungen, Tempobegrenzungen und Leitplanken gegenzuwirken, aber letztlich müsse jeder einzelne Fahrer aufpassen, sagte Mischer. Leitender Polizeidirektor Uwe Gebranzig erklärte, Raser müssten künftig damit rechnen, »zu jeder Zeit und an jedem Ort« geblitzt zu werden. »Nur so können wir die Hauptunfallursache eindämmen.«
Die Gesamtzahl der Verkehrsunfälle sank 2006 in OWL um zwei Prozent auf 55 151 (in NRW um 0,3 Prozent auf 555 000). 9534 Menschen wurden in OWL verletzt, 126 getötet. Die wenigsten Unfälle im Verhältnis zur Bevölkerungszahl passierten in Extertal, am gefährdetsten sind die Menschen in Gütersloh.
Mit 60 getöteten Verkehrsteilnehmern pro eine Million Einwohner ist OWL Schlusslicht in NRW (Landesdurchschnitt: 48 Tote). Abteilungsdirektor Joachim Suermann sagte, das liege auch an der enormen Kfz-Zulassungsdichte: »Nirgendwo im Lande wird so viel gefahren wie bei uns.«

Artikel vom 14.02.2007