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Zur Sache

Was werden die Randalierer denken? Prima, Ziel erreicht, vielleicht. Jetzt schaffen sie es schon, Spieltage zu kippen. Trotzdem ist die Absage in Sachsens unteren Klassen nachvollziehbar. Es geht um eine Aktion des Mitgefühls - dies geschieht, um die Aufmerksamkeit auf jene Einsatzkräfte zu lenken, die sich den Chaoten stellen müssen und dabei vor Schäden am eigenen Leib nicht geschützt sind. So war es wohl nur dem Glück zu verdanken, dass bei der schlimmen Straßenschlacht von Leipzig nicht wie zuvor in Sizilien ein Polizeibeamter ums Leben kam.
Es steht allerdings auch fest, dass immer nur dann nach scharfen Konsequenzen und härterer Gangart gerufen wird, wenn etwas passiert ist. Die Antennen hätten nach den Attacken in Italien besonders in den Problemzonen des deutschen Fußball-Ostens besser ausgefahren werden müssen. Das räumte DFB-Präsident Theo Zwanziger ein und mit diesem Eigenvorwurf hat er Recht.
Grundsätzlich bleibt es schwer, dem Mob Einhalt zu gebieten. Schärfere Kontrollen am Eingang, wie sie nun Sachsens Innenminister verlangt, sind auch nur bedingt hilfreich. Die Gewalttäter schlagen bevorzugt außerhalb der Stadien zu.
Spüren müssen sie das Strafmaß. Dazu kann es keine zwei Meinungen geben, wenngleich die Schlauen nun wieder darauf hinweisen werden, wie schwer es manche aus der drauf los schlagenden Meute doch haben im Leben und der soziale Hintergrund oft verantwortlicher zu machen ist als diese Prügelknaben selbst. Friedrich-Wilhelm Kröger

Artikel vom 14.02.2007