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Sinkala setzt
Zeichen und
lacht wieder

SC Paderborn: starkes Comeback

Von Peter Klute
Paderborn (WB). Karlsruhe, 3. November 2006, Wildparkstadion: Andrew Sinkala sitzt traurig im Bus und wird von Co-Trainer Dariusz Pasieka getröstet. Offenbach, Bieberer Berg, 11. Februar 2007: Der SC Paderborn 07 gewinnt mit 2:0 und Sinkala kann wieder lachen.

Seine Mannschaft machte mit dem zweiten Auswärtssieg in Folge einen großen Schritt in Richtung Klassenerhalt und Sinkala setzte ein deutliches Zeichen: »Ich bin auch noch da.« Als Vertreter des verletzten Dusko Djurisic bot der gelernte Mittelfeldspieler in der Innenverteidigung eine fast fehlerfreie Vorstellung und schaltete Offenbachs gefährlichsten Stürmer Suat Türker (zehn Saisontore) nahezu komplett aus.
Es war ein starkes Comeback nach einer ganz schweren Zeit. Im Sommer als Führungsspieler verpflichtet, erfüllte Sinkala zu Saisonbeginn die Erwartungen, doch er litt wohl am meisten darunter, dass Jos Luhukay, der ihn aus gemeinsamen Zeiten beim 1. FC Köln kannte und an die Pader geholt hatte, kurz vor Serienstart zurücktrat. Dessen Nachfolger Roland Seitz baute nur kurz auf den 27-Jährigen, vier Spiele in Folge (Unterhaching, Karlsruhe, Rostock, 1860 München) war sein Stammplatz die Bank. Gegen Fürth kehrte Sinkala aufgrund einer Sperre von Roel Brouwers als Innenverteidiger zurück.
Wie jetzt in Offenbach, als er zu seinem ersten Einsatz überhaupt unter dem neuen Trainer Holger Fach kam. Nils Döring oder Andrew Sinkala? So hieß die große Frage vor dem Anpfiff. »Wir haben viel darüber diskutiert«, sagte Geschäftsführer Michael Born. Der Coach entschied sich schließlich für den wendigeren Sinkala als Gegenspieler Türkers und machte alles richtig. »Man hat gesehen, dass Andrew besser zu Türker passt«, lobte Fach Sinkala, dachte aber auch an Döring, der lediglich in den letzten drei Minuten zum Einsatz kam: »Es ist für einen Trainer immer schwer, jemandem sagen zu müssen, dass er nicht spielt. Vor allem, wenn man diesen Spieler sehr mag und er sich im Training und im Verhalten innerhalb der Mannschaft nichts vorzuwerfen hat. Das ist alles andere als schön und trifft genauso auf Erwin Koen zu.« Der Niederländer musste aufgrund anhaltender Formschwäche Platz machen für Benjamin Schüßler.
Auf Linksaußen wird Sinkala nie auflaufen, die Abwehrmitte kennt er aus seiner Kölner Zeit dagegen bestens: »Da habe ich oft dort gespielt.« Am liebsten sieht er sich etwas weiter vorne, aber für große Ansprüche ist seine Position momentan zu schwach, weil Markus Krösche, Marc Gouiffe à Goufan und Wintereinkauf Karsten Fischer im defensiven Mittelfeld Vorrang genießen. »Ich bin ein Mittelfeldspieler, aber wenn ich hinten helfen kann, tue ich das. Wir haben eine gute Mannschaft, doch ich werde um meinen Platz in diesem Team kämpfen«, sagt der Nationalspieler von Sambia - damit sein neu gewonnenes Lachen so schnell nicht verschwindet.

Artikel vom 13.02.2007