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»Kein Rückfall in den kalten Krieg«

Wladimir Putins Kritik an den USA stößt in Berlin auf Verständnis

Wladimir Putin hatte in München die USA für die Verschärfung der Krisen in der Welt verantwortlich gemacht.
Berlin (dpa). Die scharfe Kritik des russischen Präsidenten Wladimir Putin an USA und NATO ist in Deutschland mit viel Verständnis aufgenommen worden. Die Bundesregierung stellte klar, dass sie Putins Rede »nicht als Rückfall in den Kalten Krieg« werte. Vereinzelt warfen Politiker Putin aber vor, er habe bei der Sicherheitskonferenz am Wochenende in München Fragen nach Missständen im eigenen Land nicht beantwortet. Nachvollziehen konnten Abgeordnete aller Fraktionen im Bundestag hingegen Putins Ablehnung der US-Pläne zur Stationierung eines Raketenabwehrsystems nahe der russischen Grenzen. Regierungssprecher Ulrich Wilhelm sagte, Putin habe sich in der ihm eigenen Weise geäußert. Die Internationale Sicherheitskonferenz sei aber der »geeignete Rahmen« für eine offene Debatte. Die Regierung teile jedoch nicht Putins Kritik an der NATO-Osterweiterung, die Frieden und Stabilität vergrößert habe.
Der SPD-Verteidigungsexperte Rainer Arnold nahm Russland in Schutz und kritisierte die USA. »Putin stören zu Recht die Stationierung von Raketen und zusätzliche US-Soldaten in Russlands Nachbarschaft«. Der Grünen-Sicherheitsexperte Winfried Nachtwei, sagte, auch in Deutschland sei man »verstört« über den Kurs der US-Regierung.

Artikel vom 13.02.2007