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Iran zeigt sich kompromissbereit

Aussetzung des Atomprogramms?

Teheran (dpa). Eine Woche vor Ablauf der UN-Frist im Atomstreit mit dem Iran hat Teheran eine Aussetzung seines umstrittenen Programmes zur Urananreicherung nicht ausgeschlossen.Ali Laridschani: Iran sucht nach einer Lösung.

»Der Iran zieht in Betracht, dass alle Optionen, einschließlich der Aussetzung, im Rahmen von Verhandlungen thematisiert und bewertet werden könnten«, sagte der Sprecher des iranischen Außenministeriums, Mohammad-Ali Hosseini, gestern. Unterdessen stimmten die 27 EU-Außenminister gestern der UN-Resolution vom 23. Dezember 2006 zu, mit der Iran zur Aussetzung der Urananreicherung gezwungen werden soll.
»Der Iran weiß, was wir von ihm erwarten«, sagte der EU-Außenbeauftragte Javier Solana. Zugleich machte er klar, dass der Dialog aufrechterhalten werden solle.
Dem Iran drohen Strafmaßnahmen, sollte er bis zum 21. Februar die Anreicherung von Uran nicht beenden. Der Westen fürchtet, dass das Land den Bau von Atomwaffen anstrebt.
Der Iran zieht nach den Worten Hosseinis auch einen Vorschlag der Schweiz in Betracht, demzufolge die Fortsetzung der Urananreicherung für Forschungszwecke erlaubt wäre - jedoch ohne dass die im Iran bereits vorhandenen Gaszentrifugen mit dem Gas Uran-Hexafluorid befüllt würden.
Nach einem Bericht des iranischen Fernsehens wollte Irans Chefunterhändler Ali Laridschani nach Bern reisen, um über diesen Vorschlag zu sprechen. Laridschani wolle außerdem den Chef der Internationalen Atomenergiebehörde IAEO, Mohammed el Baradei, treffen.
Die vom UN-Sicherheitsrat beschlossene Resolution untersagt die Lieferung von Nukleartechnik an den Iran. Außerdem sollen Vermögenswerte von Personen, die führend am iranischen Nuklearprogramm mitarbeiten, eingefroren werden. Auslandsreisen dieser Personen sollen verboten werden. Seite 4: Kommentar

Artikel vom 13.02.2007