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Gute Pflege braucht Menschen mit Herz

Angelika Gemkow referierte beim GPA


Bielefeld (WB). Angelika Gemkow, Vorsitzende der Enquete-Kommission »Pflege« im Landtag, hat bei der Sitzung des Gesundheitspolitischen Arbeitskreises (GPA) einen vielbeachteten Vortrag zu der Frage »Ist die Pflege morgen auch für uns noch sicher?« gehalten. Die Referentin hob hervor, das eine gute Pflege in erster Linie von Menschen mit Herz abhänge. Gemkow: »Wir brauchen die Angehörigen, wir brauchen soziale Netze. Es ist wichtig, diese sozialen und familiären oder nachbarschaftlichen Netze zu haben, sonst beginnt im Alter die furchtbare Einsamkeit vieler älterer Menschen. Einsamkeit macht krank.«
Die Zukunft der Pflege hänge ferner von der Förderung der eigenen Gesundheit sowie dem rechtzeitigen Umzug in ein alten- und familiengerechtes Wohnumfeld ohne Barrieren ab. Gemkow forderte für Bielefeld eine konsequente Stadtteilpolitik. »Wir müssen wissen, wie viele ältere Menschen am Bültmannshof, in Theesen oder Sennestadt wohnen, wie sie leben, was sie brauchen. Schade, dass das kaum ein Gesprächsthema bei uns ist.«
In Bielefeld sind derzeit 8 000 Bürger als pflegebedürftig eingestuft. Ebenso viele Menschen brauchen zusätzliche Hilfe und Unterstützung. Die Zahl der Menschen, die auf Hilfen angewiesen sind, steigt in Bielefeld, die Zahl der jungen Menschen nimmt ab, ebenso die Bereitschaft der Familien, zu pflegen. Angelika Gemkow: »Was wir in Bielefeld nicht brauchen, sind neue Pflegeheime. Wir haben derzeit 50 freie Plätze.« Diese seien eine Folge einer konsequenten Investition in neue moderne barrierefreie Wohnformen und neue soziale Hilfen. Diesbezüglich, so die Landtagsabgeordnete, sei Bielefeld bundesweit Vorreiter.

Artikel vom 10.02.2007