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Verhältnis
entspannter

Deutsche und Israelis

Gütersloh (WB). Mehr als 60 Jahre nach Nazi-Terror und Holocaust gibt es eine deutliche Entspannung im Verhältnis zwischen den Juden in Israel sowie den USA und den Deutschen.

Die meisten Israelis und jüdischen US-Amerikaner hätten mittlerweile eine positive Meinung von Deutschland, ergab eine gestern veröffentlichte Studie des Bielefelder Meinungsforschungsinstituts TNS Emnid im Auftrag der Gütersloher Bertelsmann Stiftung. »Die Wahrnehmung von Deutschen und Juden hat sich insgesamt gegenseitig entpolarisiert, ist fast ein Stück normal geworden«, sagte Stiftungs-Vorstand Werner Weidenfeld.
Bei den Deutschen ist das Verantwortungsgefühl für Israel gewachsen. Zwei Drittel der Deutschen sind beschämt wegen der Nazi-Verbrechen an Juden. Dagegen unterschieden sich die Einstellungen beider Seiten zur aktuellen Nahostpolitik. Dies könne künftig zu Spannungen führen. Während drei Viertel der Israelis den Libanon-Einsatz der Bundeswehr befürworteten, sei fast jeder zweite Deutsche (47 Prozent) dagegen.
Trotz der unterschiedlichen Ansichten sympathisieren der Studie zufolge im Nahostkonflikt heute mehr als doppelt so viele Deutsche mit Israel wie mit der arabischen Seite (28 gegen 14 Prozent).
Der Anteil der Israelis mit einer positiven Meinung über Deutschland stieg seit 1992 von 48 auf 57 Prozent, 56 Prozent der US-Juden haben inzwischen ein gute Meinung über Deutschland, 14 Prozent sogar eine sehr gute.

Artikel vom 12.02.2007