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Ein Schwarzer will
Präsident werden

Obama tritt gegen Hillary Clinton an

Washington (dpa). Mit dem Versprechen eines grundlegenden Politikwandels in den USA hat der schwarze Demokrat Barack Obama seine Kandidatur für die Präsidentschaftswahl 2008 erklärt.
Ruft zu einem schnellen Ende des Irak-Kriegs auf: Barack Obama.
Vor mehreren tausend jubelnden Anhängern forderte der 45 Jahre alte Senator am Samstag in Springfield (US-Bundesstaat Illinois) einen Abzug der US-Kampftruppen aus dem Irak bis März 2008, aber auch mehr soziale Gerechtigkeit und Hilfen für Benachteiligte.
Obama gilt als Hauptrivale von Hillary Clinton im innerparteilichen Wettrennen um die Spitzenkandidatur der Demokraten. Jüngsten Umfragen zufolge favorisieren die Wähler jedoch die Ehefrau von Ex-Präsident Bill Clinton gegenüber Obama, der Sohn eines Kenianers und einer weißen Amerikanerin ist. Die ehemalige First Lady und jetzige New Yorker Senatorin Clinton (59) hatte vor drei Wochen offiziell ihre Bewerbung bekannt gegeben.
In seiner Rede beschwor der Senator aus Illinois mehrfach, dass es Zeit für einen Generationswechsel in der US-Politik sei. »Immer wieder hat sich eine neue Generation zu Wort gemeldet und getan, was getan werden musste. Heute ist es an uns, diesem Ruf zu antworten.« Der Präsidentschaftskandidat, der gerade seit 2004 Senator ist und dessen Politikerkarriere erst vor zehn Jahren begann, griff die etablierten politischen Strukturen in der US-Hauptstadt an. »Die dort glauben, sie haben die Politik für sich gepachtet. Wir sind heute hier, um sie uns zurückzuholen«, sagte Obama, der an der Eliteuniversität Harvard Jura studierte.
Der erklärte Gegner des Irakkrieges machte abermals seinen Standpunkt deutlich: »Amerika, es ist an der Zeit, unsere Soldaten nach Hause zu holen.« Er forderte zusätzliche Anstrengungen mit Blick auf die wachsende Kluft zwischen Arm und Reich in den USA.
Seine Kandidatur um das Präsidentenamt sei möglicherweise »ein wenig vermessen«, räumte Obama ein. »Ich weiß, dass ich nicht viel Zeit damit verbracht habe, die Mechanismen in Washington kennen zu lernen. Aber ich bin lange genug dort, um zu wissen, dass sich die Mechanismen in Washington ändern müssen.«

Artikel vom 12.02.2007