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Arminia mit dem Bayern-Schreck

Trainer Thomas von Heesen setzt auf die Schnelligkeit von Jonas Kamper

Von Dirk Schuster
Bielefeld (WB). Der DSC Arminia Bielefeld tritt seine Dienstreise nach Süddeutschland nicht an, um sich beim FC Bayern eine Packung abzuholen. »Wir fliegen nach München, um das Unmögliche möglich zu machen«, kündigt Trainer Thomas von Heesen vor der Fußball-Bundesligapartie am Sonntag in der Allianz Arena an.

Seine Zuversicht, gerade hier das Punktekonto aufzubessern, begründet von Heesen so: »Wir haben den Bayern zuletzt häufiger das Leben schwer gemacht.« Das stimmt, allerdings immer nur zu Hause. Auswärts geht der DSC regelmäßig leer aus. In der Vorsaison verlor Bielefeld in München 0:2, unter Uwe Rapolder 0:1 und in der Abstiegssaison 2002/03 gab es unter Trainer Benno Möhlmann sogar ein 2:6. Und jetzt soll ausgerechnet in dieser schwierigen Phase die Überraschung glücken? Von Heesen ist jedenfalls überzeugt: »Wir sind gut vorbereitet.«
Doch das allein wird schwerlich reichen, um die Bayern in deren Stadion zu bezwingen. Das weiß natürlich auch der Coach, der spürt, dass seine Mannschaft nach verpatztem Rückrundenbeginn viel Selbstvertrauen eingebüßt hat. Er hofft, dass sein Team in der Allianz Arena einen guten Start erwischt. Denn wie stellte von Heesen nach dem 0:2 zuletzt gegen Mönchengladbach fest: »Wenn wir hinten liegen, fällt's uns schwer, die Nerven zu behalten.«
Und nun soll auch noch ausgerechnet einer, dem seine Nerven schon häufiger einen Streich spielten, zum guten Gelingen beitragen: der Däne Jonas Kamper. Ist seine zu erwartende Nominierung für die Anfangself ein Psycho-Trick des Trainers? Jener Jonas Kamper war es, der mit einem sagenhaften Tor gegen die Bayern schon in der Vorrunde Arminias Wende zum Guten herbeiführte. Sein Freistoß bedeutete den 2:1-Sieg, der Thomas von Heesen die Arbeit fortan enorm erleichterte.
»Jonas ist griffig, er hat Power. Schon wegen seiner Geschwindigkeit ist er eine Option«, sagt von Heesen. Explodieren wird »danish dynamite« vor fast 69 000 Zuschauern in München aber nur, wenn Kamper seinen Respekt vor großen Stadien tatsächlich abgelegt hat. Denn hierin hatte von Heesen noch nach dem Hinrundenspiel in Dortmund bei seinem Außenspieler ein ernsthaftes Problem erkannt. »Für Jonas waren 20 000 Zuschauer zu viel im Stadion«, hatte der Trainer nach der Partie im November, bei der Kamper ganz blass blieb, gesagt.
Kamper wird nicht die einzige personelle Änderung sein, die von Heesen gegenüber der Niederlage gegen Gladbach vornimmt. Thorben Marx kehrt als zweiter Sechser ins defensive Mittelfeld zurück. Und im Angriff darf sich Christian Eigler Hoffnung auf einen Startplatz machen.
Lesen Sie auch den Bericht über Arminia-Gastgeber Bayern München auf der Sportseite 2.

Artikel vom 10.02.2007