Wilfried Kampa verteidigt auf Hauptversammlung seinen Rückzug
Von Björn Kaps (Text) und Oliver Schwabe (Fotos) Minden (WB). Der letzte Schritt der mehrheitlichen Übernahme des Mindener Fertighausherstellers Kampa durch den Finanzinvestor Triton ist vollzogen. Auf einer außerordentlichen Hauptversammlung in der Stadthalle Minden wählten die Aktionäre am Freitag einen neuen Aufsichtsrat. Elmar Schmidt (links) und Dr. Andreas Konietzko stehen an der Spitze des Managements der Mindener Kampa AG. Für den Fertighausbauer beginnt eine neue Ära.
Der scheidende Vorsitzende des Aufsichtsrats und ehemalige Großaktionär Wilfried Kampa legte sein Mandat nieder. Kampa hatte im Oktober 2006 seine Mehrheitsbeteiligung an den Private Equity Fond verkauft. Kampa bedankte sich bei den Aktionären für die langjährige vertrauenvolle Zusammenarbeit. »Ich habe in meinem Alter nicht mehr die Kraft, den Restrukturierungspozess des Unternehmens zu begleiten«, sagte er zu den Gründen für seinen Rückzug aus dem Unternehmen. Trotz starken Widerstands der Kleinaktionäre wurden mit Dr. Michael Klein, Sven-Gunnar Schough und Michael Wilkens drei Triton-Vertreter in den Aufsichtsrat gewählt. Der Triton Geschäftsführer Michael Wilkens soll dem Aufsichtsrat vorstehen. »Die Wahl von drei Mitgliedern der Triton Beteiligungsberatungs GmbH oder mit ihr verbundenen Unternehmen stellt eine Übergewichtung dieser Gruppe der Anteilseigner dar«, sagte Kleinaktionär Dietmar Heckel. »44 Prozent des Unternehmens befinden sich im Streubesitz. Die sollten im Aufsichtsrat vertreten sein«, sagte Thomas Hechtfischer vom Deutschen Schutzverein Wertpapierbesitz (DSW). Die Forderung der Minderheitsaktionäre, dass der bisherige Aufsichtsrat und frühere Vorstandsvorsitzende Dr. Bernd Pelz im Aufsichtsrat verbleiben solle, wurden abgelehnt. Kritik der Minderheitsaktionäre gab es auch an der Höhe des Triton-Angebots für ihre Kampa-Aktien . »Sieben Euro sind viel zu wenig. Wer seine Aktien nicht verkauft hat, hat alles richtig gemacht«, sagte Kleinaktionärsvertreter Hechtfischer. Mittelfristig sei ein Aktienkurs von zehn bis 15 Euro zu erwarten. Wilfried Kampa verteidigte sich gegen die Kritik an dem Einstieg von Triton. Das sei der beste Partner für Kampa. «Nur mit einem starken Investor könne man auf die Herausforderungen der Globalisierung reagieren«, sagte der scheidende Aufsichtsratschef.
Drucken