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kommentar
Staatsanwaltschaft untersucht Spielotheken

High Noon unter Daddlern


Ob beim Pokern oder Mensch-ärgere-dich-nicht, bei Fußballwetten oder beim Daddeln: Ungewöhnliche Glück- oder Pechsträhnen verleiten schnell zu der Vermutung, dass nicht alles mit rechten Dingen zugeht. Was gezinkte Karten beim Pokern auslösen, wird in Wildwest-Filmen immer wieder vorgeführt. »High Noon« herrscht ebenso seit den Manipulationen im deutschen und italienischen Fußball, auch wenn die Konsequenzen nicht mit Pistolen, sondern vor Gericht ausgetragen werden.
Ein Spiel, bei dem Dritte -Êund sei es die Betreiber der Spielothek -ÊFortuna die Hand führen, ist kein Glücksspiel mehr. Entsprechend gereizt werden die Daddelfreunde reagieren, sollten sich die Vorwürfe der Staatsanwaltschaft bewahrheiten. Diesmal geht es für Gauselmann um mehr als bei allen bisherigen publikumswirksamen Gesprächen mit der Politik über noch mehr Geräte, schnellere Spiele und höhere Gewinne. Es geht schlicht um das Vertrauen der Kundschaft.
Entsprechend darf man davon ausgehen, dass die Espelkamper auf die Anschuldigungen nicht nur mit Gegenvorwürfen reagieren, sondern alles daran setzen, den Sachverhalt aufzuklären. Bislang spricht nichts dagegen, dass ihnen das auch gelingen wird. Bernhard Hertlein

Artikel vom 12.02.2007