Lustlos stochert die Tochter in ihrem Abendessen, nimmt ein paar »Anstandsbissen«, um wenig später die Gabel beiseite zu legen. Dabei steht auf dem Tisch doch ihr Lieblingsessen, das sie sich extra für diesen Abend gewünscht hatte. »Geht es dir nicht gut?« fragen die besorgten Eltern unisono, Mutter fühlt die Stirn des Nachwuchses, Vater blickt der Tochter in die Augen. Doch diese sind nicht trüb und auch die Körpertemperatur ist nicht erhöht. »Ich habe einfach keinen Hunger,« entgegnet die Appetitlose - und rückt dann doch mit der »Wahrheit« heraus. Sie hatte, gemeinsam mit einer Freundin, den kurzen Spaziergang der Eltern vor dem Abendessen dazu genutzt, Nahrung aufzunehmen. Zwei Toastbrote für jeden, einen Lolli und eine Schüssel Müsli - in Windeseile hatten die beiden Mädchen alles verputzt und auch keine Spuren hinterlassen, die auf diese »Zwischenmahlzeit« schließen ließen. 'Na, Hauptsache nicht krank', denken die Eltern und gönnen sich einen 'Nachschlag', denn ausnahmsweise ist ja noch etwas da.Heinz S t e l t e
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