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Das neue Gesicht des Biathlons

Magdalena Neuner ist der »Shooting-Star« dieser Weltmeisterschaften

Antholz (dpa). Die gerade 20 Jahre alt gewordene Doppelweltmeisterin Magdalena Neuner ist der »absolute Hoffnungsträger« für DSV-Präsident Alfons Hörmann.

»Sie ist das neue Gesicht nicht nur des Biathlons und wird uns hoffentlich als mediales Aushängeschild noch zehn Jahre plus x erhalten bleiben. Ihre Entwicklung ist eine der richtigen Antworten des DSV auf die immer höher werdenden medialen Herausforderungen«, sagte Hörmann. Bereits vor den Ende der Titelkämpfe zeigte sich der Chef des Deutschen Ski-Verbandes (DSV) zufrieden mit der bisherigen Bilanz: »Unsere Athleten sind in der absoluten Leistungsspitze gut vertreten.«
Antholz sei aus Sicht Hörmanns eine Fortsetzung der Biathlon- Erfolgsstory. »Turin war abnormal positiv, nicht zu wiederholen«, wehrte er Vergleiche zu den vorjährigen Olympischen Winterspielen mit dem Gewinn von fünf Goldmedaillen ab. Bisher haben die deutschen Skijäger in Antholz zwei Siege durch Magdalena Neuner gefeiert sowie je einmal Silber- und Bronze gewonnen. Für das Wochenende hofft Hörmann in den beiden Staffeln und Massenstarts auf weiteres Edelmetall.
Die Erfolge der Biathleten seien enorm wichtig für den Verband. Leider könnten sie aber nicht die Lücke durch die geringer gewordenen Erfolge der Skispringer bei den Verhandlungen für den im Sommer auslaufenden Fernsehvertrag füllen. Bisher kassiert der DSV daraus für den Gesamtetat des Verbandes 16 Millionen Euro pro Jahr. »Die Rechtesituation ist beim Internationalen Skiverband und der Biathlon-Union verschieden. Im Biathlon gehören die TV-Rechte der IBU«, erklärte Hörmann, der auch IBU-Vizepräsident für Marketing ist.
Er plädiert dafür, dass sich Biathlon noch stärker den Interessen des Fernsehens und der Sponsoren beugt. »Wir müssen den Sport noch besser präsentieren, brauchen hohe Einschaltquoten. Das Engagement der Sponsoren hängt maßgeblich davon ab, wie sie medial rüberkommen. In der Medientauglichkeit können wir noch einige Schritte nach vorn machen«, erklärte Hörmann. Das gelte sowohl für den DSV als auch die IBU. »Wer die Gelder möchte, muss das akzeptieren«, sagte er.
Er sprach sich dafür aus, dass die Besten in Zukunft nicht mehr zusammen in der ersten Gruppe antreten. »Wenn die Rennen nach 30 Startern entschieden sind, gehen die Einschaltquoten in den Keller«, stellte er fest. Deshalb würden beim Weltcupfinale Mitte März im russischen Chanty Mansijsk die 20 Besten der Rangliste als dritte Startgruppe ausgelost. Damit löste die IBU Widerspruch bei den Top-Athleten aus. »Das ist absoluter Schmarrn. Die Besten sollten auch bei den besten Bedingungen laufen«, forderte der Oberhofer Sven Fischer.

Artikel vom 10.02.2007