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»Weser wird zur
Öko-Opferstrecke«

Juristische Schritte gegen Salzeinleitung

Bielefeld/Paderborn (WB). Die grüne Landtagsfraktion hat die Landesregierung aufgefordert, geplante höhere Salzbelastungen in Werra und Weser zu verhindern.

Betroffene Kommunen und die CDU/FDP-Landesregierung sollten juristisch prüfen, ob die wasserrechtlich erlaubte Salzeinleitung zu widerrufen oder ob die Hürden höher zu legen seien, teilte die Paderborner Grünen-Abgeordnete Sigrid Beer am Freitag mit. Die hessische Firma Kali + Salz AG plane eine Pipeline zur Einleitung von jährlich 700 000 Kubikmeter Salzlauge in die Werra und damit auch in die Weser (diese Zeitung berichtete mehrfach).
Für ein länderübergreifendes Konzept zur Senkung der Salzbelastung von 1992 habe Nordrhein-Westfalen 6,1 Millionen Euro investiert, sagte Beer weiter. Dennoch sei die Salzbelastung weit entfernt vom natürlichen Zustand der Flüsse. »Die Sanierung muss also fortgesetzt und eine zusätzliche Einleitung verhindert werden.«
Zudem haben Grünen-Politiker aus vier Bundesländern am Freitag mit einer »Witzenhäuser Erklärung« gegen die geplante Einleitung von Salzlauge in die Werra protestiert. Durch den Plan des Kasseler Düngemittelherstellers drohe der Fluss zur »ökologischen Opferstrecke für wirtschaftliche Interessen« zu verkommen, betonte die grüne Bundestagsabgeordnete Britta Haßelmann aus Bielefeld im nordhessischen Witzenhausen.

Artikel vom 10.02.2007