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Ein Herz für die Patienten

Prof. Reiner Körfer feiert mit 500 Gästen seinen 65. Geburtstag

Halle (WB/ca). 500 Gäste aus Medizin, Wirtschaft, Gesellschaft und Politik haben am Freitag den 65. Geburtstag Prof. Dr. Reiner Körfers gefeiert. Zu dem Empfang hatte das NRW-Herz- und Diabeteszentrum Bad Oeynhausen geladen, dessen Ärztlicher Direktor Körfer seit nunmehr 22 Jahren ist.

Die Feier fand im Gerry-Weber-Eventcenter in Halle (Kreis Gütersloh) statt und wurde musikalisch umrahmt von der Nordwestdeutschen Philharmonie (Körfer ist Kuratoriumsvorsitzender der Philharmonischen Gesellschaft). Unter Leitung von Frank Beermann spielten die Musiker zwei Sätze aus Beethovens 7. Sinfonie.
Die Reihe der Laudatoren führte Prof. Dr. Otto Foit an, der Geschäftsführer des Herz- und Diabeteszentrums. Er erinnerte an seinen ersten Arbeitstag und die Visite, die er damals begleitet hatte: »Eine hochbetagte Patientin saß niedergeschlagen auf der Bettkante. Da sagte Herr Körfer zu ihr: ÝWir machen morgen früh noch einen Schwangerschaftstest, und wenn der ohne Auffälligkeiten ist, dürfen Sie nach Hause!Ü« Die alte Frau habe gelacht und sich sofort besser gefühlt. »Diese Menschlichkeit, die den Patienten in den Mittelpunkt stelltÊ- sie zeichnet den Jubilar neben vielem anderen aus!«, lobte Foit.
Staatssekretär und Aufsichtsratsvorsitzender Prof. Dr. Stefan Winter erklärte, Körfer habe mit seiner Kunstherzforschung Medizingeschichte geschrieben, und Minden-Lübbeckes Landrat Wilhelm Krömer lobte die Spitzenmedizin und Fürsorge der Oeynhausener Ärzte: »Ich weiß, wovon ich spreche. Ich habe dort vor zwölf Jahren sechs Bypässe bekommen!«
Junus Effendi Habibie, indonesischer Botschafter in den Niederlanden (»Die beste Krankheit taugt nichts!«), dankte dem Herzchirurgen dafür, dass er sich in Indonesien engagiert hat: »Und dafür, dass Sie sieben Mitglieder meiner Familie operiert haben!«
Der Ärztliche Direktor des Deutschen Herzzentrums Berlin, Prof. Dr. Roland Hetzer, erkannte in seiner Laudatio neidlos an, »dass die Fachwelt nach Bad Oeynhausen pilgert«, um sich über den aktuellen Stand der Kunstherzforschung zu informieren.
Der Jubilar (»Ich freue mich, so viele frühere Patienten unter meinen Gästen zu sehen«) sagte lächelnd, alle Aussagen der Laudatoren entsprächen der Wahrheit. »Allerdings ist Herzchirurgie keine One-Man-Show. Wir sind 1800 Mitarbeiter in Oeynhausen.« Gemeinsam habe man unter seiner Verantwortung bis heute 91 170 Menschen operiert, 74 837 von ihnen am offenen Herzen. 1572 Herzen seien transplantiert, 1238 Kunstherzen und Unterstützungssysteme eingesetzt worden. Außerdem seien 7465 Säuglinge und Kleinkinder erfolgreich operiert worden.
Als Geburstagsgeschenk bekam Körfer ein Buch (»Besser sein als alle anderen«), für das viele Weggefährten ein Kapitel geschrieben hatten. Die Idee hatte Körfers Frau Friederike, die in dem Buch ebenfalls aus dem Nähkästchen plaudert und das nähere Kennenlernen der späteren Eheleute so beschreibt: »Reiner wettete um eine Tafel Schokolade, dass ich mich nicht traue, im Beiwagen seiner BMW mitzufahren. Natürlich bin ich mitgefahren - obwohl ich damals dachte: Mehr als eine Schokolade bis Du dem nicht wert?«***Zu den Gratulanten zählten Ex-Nationenpreisreiter Ulrich Meyer zu Bexten, Alt-Regierungspräsident Walter Stich, IHK-Hauptgeschäftsführer Thomas Niehoff, die Unternehmer Marcus Graf von Oeynhausen-Sierstorpff, Paul Gauselmann, Hermann und Brigitte Gärtner, Gerhard Weber, Doris und Bernd Fennel, Margrit und Dietmar Harting, DSC-Arminia-Bielefeld-Vorstand Albrecht Lämmchen und DSC-Finanzgeschäftsführer Roland Kentsch, Westfalens Ärztekammerpräsident Dr. Theodor Windhorst, Landtagspräsidentin Regina van Dinther und EU-Politiker Elmar Brok.

Artikel vom 10.02.2007