09.03.2007
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Für den Vollblutmusiker ist ein Solo-Konzert die ehrlichste, aber auch anspruchsvollste Art zu musizieren. »Ich muss alles über das Herz, den Kopf und das Gefühl machen - dadurch kann ich über weite Strecken ein ganz anderes Repertoire spielen, und der Text wird viel wichtiger.« Nicht nur für die Fans, auch für Udo Jürgens selbst sind solche Abende ein bereichernder Kontrapunkt zu den Auftritten in riesigen Konzerthallen an der Seite des Pepe-Lienhardt-Orchesters. Der einzige Mann, der ihn begleitet, ist der Gitarrist Francis Coletta.
Gerade ein halbes Jahr Pause nach seiner Erfolgstournee »Jetzt oder nie« gönnte sich der 72-Jährige, bevor er nun wieder auf Reisen geht. Motiviert durch das vierfache Gold, das er von seiner Schallplattenfirma kürzlich - nach fünf Jahrzehnten Hitparadenpräsenz! - in Empfang nehmen durfte, demonstriert der Altmeister der deutschsprachigen Unterhaltungsmusik, was er unter Unruhestand versteht: Er arbeitet intensiv an der Umsetzung der Lieder für sein Musical, das am 2. Dezember im Hamburger Operettenhaus uraufgeführt wird (Vorverkauf läuft), an der Verfilmung seines Bestsellers »Der Mann und das Fagott« und an einem neuen Studioalbum. Trotz der vielen Aktivitäten ist des Sängers liebstes Hobby der Live-Auftritt. Da gönnt man sich doch gern ein Solo-Konzert unter freiem Himmel.
Artikel vom 09.03.2007