10.02.2007 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Mummenschanz am Canale Grande


Venedig/Santa Cruz (dpa). Bei kühlen Temperaturen hat der Karneval in Venedig begonnen. Am Canale Grande stolzierten Edeldamen mit verzierten Masken und Edelmänner mit prunkvollen Kostümen entlang. Bis zum 20. Februar steht die Lagunenstadt ganz im Zeichen des Komödiendichters Carlo Goldoni (1707-1793), dessen Geburtstag sich in diesem Jahr zum 300. Mal jährt und der als einer der berühmtesten Söhne der Stadt gilt. »Dies wird eine Entdeckungsreise in eine fantastische Welt sein, die aus Musik, Theater, Spielen und Magie gemacht ist«, wirbt Venedig.
Dagegen sind die traditionsreichen Karnevalsumzüge in Santa Cruz auf Teneriffa wegen der großen Lärmbelästigung per einstweiliger Verfügung verboten worden. Das Oberste Gericht der Kanarischen Inseln gab einer Klage von Anwohnern statt, die sich über die nächtliche Ruhestörung durch das närrische Treiben beschwert hatten. Karnevalsvereine und Stadtverwaltung sind empört. »Der Karneval hat die Pest, den Bürgerkrieg und die Franco-Diktatur (1939-1975) überlebt, jetzt wird er per Gesetz zunichte gemacht«, beklagte der Bürgermeister von Santa Cruz, Miguel Zerolo, im spanischen Rundfunk.
Nach Rio de Janeiro zählen die 200 Jahre alten Feierlichkeiten im Zentrum der Hauptstadt Teneriffas zu den größten der Welt. Sie ziehen jedes Jahr Hunderttausende Menschen an, darunter viele Touristen. Die Obersten Richter ordneten an, dass die Lautstärke auf der Straße nach 22 Uhr 55 Dezibel nicht überschreiten dürfe. Dies gilt angesichts zahlreicher Musikbands als unmöglich. Im vergangenen Jahr wurden mehr als 115 Dezibel gemessen.

Artikel vom 10.02.2007