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Sloothaak mit »No Time« vorn

Großer Herforder Springpreis

Von Susanne Kappmeier
Herford (HK). Seinem Namen alle Ehre machte gestern das Pferd von Franke Sloothaak (Borgholzhausen): Der zwölfjährige Fuchswallach »No Time« verlor im Großen Herforder Springpreis keine Zeit und sicherte seinem Reiter den Sieg im Drei-Sterne-S-Springen.

Platz zwei ging an den Hamburger Derbysieger Carsten-Otto Nagel (Wedel) mit Corradina vor der Deutschen Meisterin der Springreiterinnen, Janne-Friederike Meyer (Hamburg) mit Chika's Way. Der Jubel des Herforder Publikums galt vor allem aber auch dem Viertplatzierten und einzigem echten Amateur im Reigen der Berufsreiter: Klaus Brinkmann und sein bewährter Pikeur Arturo hatten es als einziges Herforder Paar ins Stechen geschafft und legten dort eine fabelhafte, strafpunktfreie Runde hin.
Das Starterfeld beim großen Springturnier war so gut wie lange nicht mehr, und so hatte Parcourschef Klaus Holle den Teilnehmern auch einen kniffligen Kurs in den Weg gestellt. Sechs Pferde hatten es schließlich ins Stechen geschafft, und als erster Reiter setzte Mannschaftsolympiasieger Franke Sloothaak gleich alles auf eine Karte und steuerte seinen »No Time« in engen Wendungen durch den Stangenwald. »Ich bin froh, dass er so toll die Nerven behalten hat«, freute sich der Sieger später über sein Pferd. Eineinhalb Jahre Training hatten sich bezahlt gemacht: Der früher oft panische Fuchswallach bewies Coolness und volle Leistungsbereitschaft im Parcours.
Mit Meredith Michels-Beerbaum ritt am Samstag sogar die Weltranglistenerste beim Herforder Turnier. Die erfolgreichste Amazone der Welt hatte ihr neues Pferd Quax dabei, freute sich riesig über eine abwurffreien Start im S-Springen und verzichtete darauf, ihren noch relativ unerfahrenen Quax gestern noch einmal zu starten.
Zu den erfolgreichen Amazonen zählte aber auch die Warburgerin Anna-Maria Jakobs, die mit ihrem besten Pferd im Stall - Georgenhofs Lausejunge - ein weiteres S-Springen gewann. Ebenfalls einen Sieg in Klasse S nahm der dreifache Hamburger Derby-Sieger Toni Haßmann (Münster) mit nach Hause. Der Bereiter im Stall von Henrik Snoek war mit Rocky Mountain noch etwas schneller unterwegs als Lokalmatador Florian Meyer zu Hartum, der mit Chicofina Zweiter wurde. Im Großen Preis hatte sich Meyer zu Hartum wieder als »guter Gastgeber« erwiesen und der Konkurrenz den »Vorritt« gelassen. Sein Toppferd, die temperamentvolle Schimmelstute Waldrose war gleich zu Beginn des Parcours zu eifrig und riss das zweite Hindernis. Seine superschnelle Zeit bescherte ihm jedoch trotzdem noch Platz sieben im Gesamtclassement.

Artikel vom 12.02.2007