Von Franz Braun Bielefeld (WB). Nach dem 90:88 (43:45)-Sieg beim BBV Hagen war die Anspannung gleich nach dem Abpfiff einfach noch zu groß, um den regelrecht erzwungenen Erfolg entsprechend zu feiern. Dies wurde aber später dafür umso mehr nachgeholt, als das Ergebnis vom Verfolger BG Südpark Bochum bekannt wurde. Der ärgste Widersacher im Kampf um die Meisterschaft in der ersten Regionalliga, hatte bei BB Salzkotten mit 78:79 verloren.
So eng beide Spiele endeten, so unterschiedlich groß wird die Stimmungslage in beiden Lagern am späten Samstagabend gewesen sein. Der TSVE hat jetzt vier Punkte Vorsprung an der Spitze, wobei die Bochumer am Mittwoch (15. Februar) im Nachholspiel beim BBV Hagen wieder auf zwei Punkte verkürzen können. Der psychologische Vorteil, den sich die Dolphins mit diesem wichtigen Erfolg für den weiteren Verlauf der Meisterschaft verschafften, könnte schon vorentscheidenden Charakter im Titelkampf haben. Wer die Moral und auch das notwendige Quäntchen Glück hat, ein Spiel noch herumzureißen was eigentlich schon verloren ist, der geht gestärkt und mit einer Portion Selbstvertrauen in die beiden kommenden Heimpartien gegen BB Salzkotten und Verfolger BG Südpark Bochum. Vier Minuten vor dem Abpfiff sah es nach der vierten Saisonschlappe für die Dolphins aus, lagen sie mit 65:79 zurück. »In diesem Moment sagte mir eine innere Stimme, dass ich nicht wechseln sollte, sondern den Fünf, die sich selbst in diese missliche Lage gebracht hatten, auch die Chance zu geben, das negative Resultat noch zu revidieren«, erklärte später Dolphins Coach Ilijas Masnic seine Gemütslage. Der Coach sollte häufiger auf seine inneren Eingebungen hören, denn die Dolphins begannen eine nicht mehr für möglich gehaltene Aufholjagd. Dabei profitierten sie unter anderem von drei Dreiern von Emre Atsür. 30 Sekunden vor dem Abpfiff lagen die Dolphins mit 88:86 in Front, doch mit zwei Freiwürfen egalisierte Hagen erneut. Noch acht Sekunden. Trainer Masnic nahm eine Auszeit und forderte vom US-Boy David Bunts einen Korbleger. Der traf zwar nur den Korbring, doch Nordin Chaddadi erkämpfte den Rebound und »lochte« zwei Sekunden vor dem Abpfiff zum Sieg bringenden 90:88 ein. »Spannender geht es nicht«, meinte Masnic und atmete tief durch. Natürlich wäre es auch ein glücklicher Erfolg gewesen, doch »wir haben das Glück mit unserer Moral und Einstellung in den letzten vier Minuten erzwungen«, so der Übungsleiter. Viele Fehlpässe gegen die aggressive Hagener Mannschaft hatten die bis zur 30. Minute ausgeglichene Partie zugunsten von Hagen gekippt. Doch vier Minuten reichten noch, um den »Last-Second-Sieg« zu sichern. Überragend beim Sieger war Oliver Mankowski, der kämpferisch eine für Masnic »nicht zu überbietende Leistung« ablieferte. TSVE-Dolphins: Mankowski (6), Mertens (0), Rondas (0), Chaddadi (21), Cvjetkovic (6), Bunts (21/1), Atsür (25/6), Sabourin (10).
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