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»Wie Arminia bei den Bayern«

Bezirksliga: Kusenbaums Coach Diekmann über die Chancen bei Canlar

Bielefeld (WB-hunt/jm). Wenn »General Winter« den zweiten Rückrundenspieltag der Fußball-Bzirksliga nicht noch durchkreuzt, steht einem Bielefelder Derby am morgigen Sonntag (15 Uhr) am Bolbrinker nichts im Weg: Der bärenstarke Aufsteiger SV Canlar empfängt die gebeutelten »Deutschen Eichen« aus Kusenbaum.

»Zu Hause wollen wir immer drei Punkte«, gibt sich Zafer Atmaca siegessicher. Cankars Erfolgs-Spielertrainer verweist jedoch auf die besondere Situation der »Kusen«, die nach dem Sieben-Punkte-Abzug bis ans Ende der Tabelle durchgereicht worden sind. »Kusenbaum spielt um die letzte Chance. Die werden sich richtig reinhängen«, ist sich der Coach sicher, dass diese Partie auf nasser Schlacke alles andere als ein Selbstläufer wird. Dennoch will Atmaca mit seinem Team so lange wie möglich den Kontakt zum nur einen Zähler besser postierten Spitzenreiter FCE Augustdorf (38 Punkte, daheim gegen FC Gütersloh II) wahren und appelliert an seine Elf, nach dem Auftaktsieg 2007 gegen Marienfeld nun »nachzulegen«. Der Tabellenvierte SC Peckeloh ist spielfrei und wird demnach seinen 33 Zählern nichts hinzufügen können.
Kusenbaums Kollege Daniel Diekmann sieht seine Mannschaft ganz klar in der Außenseiterrolle. »Unsere Chancen, am Sonntag bei Canlar zu gewinnen, sind ungefähr so groß wie die des DSC Arminia bei den Bayern«, gibt Diekmann süffisant zu Protokoll, ergänzt aber mutig: »Meine Jungs sind willig. Am letzten Sonntag habe ich vier, fünf mit blutenden Knien gesehen. Außerdem haben wir nichts mehr zu verlieren.«
Die dritte Mannschaft des DSC Arminia, die als Tabellendritter mit 52 erzielten Treffern in 17 Durchgängen die offensivstärkste Mannschaft in der Bezirksliga stellt, muss am Sonntag im Heimspiel gegen Aramäer Gütersloh auf ihren Trainer Miron Tadic verzichten. Der Coach hütet mit einer fiebrigen Erkältung das Bett. An seiner Stelle wird Arndt Bauer das Kommando an der Seitenlinie übernehmen. Dennoch erwartet Tadic die gleiche Leistung von seinem Team wie beim jüngsten Streich gegen den VfR Wellensiek.
Außerdem, so der Coach weiter: »Wir haben mit den Aramäern noch eine Rechnung aus dem Hinspiel offen«. Damals unterlagen die Arminen sang- und klanglos mit 1:4. Wahrscheinlich fällt neben dem Trainer auch der quirlige, an einer Leistenverletzung laborierende Yusuf Akdeniz aus.
Rüdiger Fritz, Trainer des VfR Wellensiek, hofft am Sonntag im Spiel gegen SW Marienfeld, den Anschluss nach oben nicht komplett zu verlieren. »Wir wollen nicht im Mittelfeld versinken«, so Fritz. Dabei setzt er auf die Heimstärke seiner Elf, die erst einmal in dieser Saison zu Hause die Segel streichen musste. Eventuell muss der Trainer auf Stürmer Michael Wöhrmann verzichten, der die ganze Woche nicht mittrainieren konnte.
Ali Bayburt vom SC Türkiyemspor will nach dem ersten Saisonsieg am Vorsonntag bei SV GW Langenberg zu gerne nachlegen. »Wenn wir es jetzt schaffen, eine kleine Serie zu starten, sind wir wieder im Geschäft«, hofft Bayburt, dass das Erfolgserlebnis keine Eintagsfliege war. Allerdings erwartet sein Team eine »harte Nuss«. Der Coach betont, wie agil und robust die Langenberger zur Sache gehen, und erwartet ein schweres Stück Arbeit für seine hinten anfällige Elf.
Helfen kann dabei Ramazan Oezkaya. Der spektakuläre Wintertransfer ist am Sonntag erstmals spielberechtigt für seinen neuen Verein und soll für frischen Wind sorgen. »Wir werden alles geben, denn jetzt ist jedes Spiel ein Endspiel für uns«, setzt Ali Bayburt auf die neu gewonnene Moral vom ersten Sieg.

Artikel vom 10.02.2007