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Zwei Tote bei Winterchaos

Mehrere 100 Unfälle in Ostwestfalen-Lippe - Bergstraßen gesperrt

Von Ernst-Wilhelm Pape
und unseren Lokalredaktionen
Bielefeld (WB). Wintereinbruch in Ostwestfalen-Lippe: Auf eis- und schneeglatten Straßen kamen gestern in Borgholzhausen (Kreis Gütersloh) und Detmold-Heiligenkirchen zwei Menschen ums Leben. Mehrere Personen wurden verletzt.
In Borgholzhausen starb eine 23 Jahre alte Autofahrerin.Foto: Küppers

Nach Angaben der Polizeibehörden ereigneten sich in Ostwestfalen-Lippe mehrere 100 Verkehrsunfälle. Allein in den Kreisen Gütersloh und Lippe nahm die Polizei jeweils mehr als 50 Unfälle auf. In Bielefeld krachte es 42 Mal. Mehrere Bergstraßen mussten in Bielefeld und Lippe wegen Rutschgefahr gesperrt werden. Die Streudienste waren pausenlos im Einsatz.
Auf den Autobahnen A 2, A 33 und A 44 kam es zu 16 Unfällen. Auf der A 44 in Höhe Lichtenau wurde eine Person verletzt. In Gütersloh und Rheda mussten Autobahnauffahrten kurzzeitig gesperrt werden, weil sich Lastwagen quergestellt und die Straßen blockiert hatten. Zwischen Oelde und Beckum musste die A 2 wegen Glätte komplett dicht gemacht werden. Der Rückstau reichte bis nach Bielefeld.
In Detmold-Heiligenkirchen war gegen 14.20 Uhr ein 19 Jahre alter Kurierfahrer auf der schneeglatten Paderborner Straße auf die Gegenfahrbahn geraten und unter einen Sattelzug gerutscht. Für den 19-Jährigen kam jede Hilfe zu spät.
In Borgholzhausen starb eine 23 Jahre alte Autofahrerin. Die Frau habe trotz ihrer bis auf ein Guckloch vereisten Seitenscheiben abbiegen wollen, teilte die Polizei mit. Dabei kam es zum Zusammenstoß mit dem Auto eines 26-Jährigen, der schwer verletzt wurde. Die Frau die nicht angeschnallt war, starb noch an der Unfallstelle.
In Gütersloh stieß eine 25-jährige Autofahrerin mit einer 56 Jahre alten Radfahrerin zusammen, die schwer verletzt wurde. Bis auf die Windschutzscheibe waren sämtliche Scheiben des Autos mit einer Schneeschicht überzogen. Durch die erheblichen Sichtbeeinträchtigungen habe die Autofahrerin die 56-Jährige nicht gesehen, teilte die Polizei mit.
Während es gestern am Teutoburger Wald bis zu zehn Zentimeter Neuschnee gab, soll die weiße Pracht in Ostwestfalen-Lippe heute wieder wegschmelzen. Die Temperaturen klettern über den Gefrierpunkt.
Nach Angaben des Wetterdienstes in Essen muss aber in den Nächten zu morgen und zu Sonntag wieder mit Frost und somit mit glatten Straßen gerechnet werden. Von Montag an soll es wieder deutlich milder werden.
In den Hochlagen des Sauerlandes steht das erste richtige Winterwochenende der Saison bevor. Auf den Pisten laufen wieder die Lifte. Mit Schneekanonen ist in den vergangenen Tagen und Nächten genügend weiße Pracht produziert worden. Lokalteil / Aus aller Welt

Artikel vom 09.02.2007