Sittensen (Reuters). Drei Tage nach dem siebenfachen Mord in einem China-Restaurant in Sittensen hat die Polizei alle Opfer identifiziert.
Unter ihnen befinden sich der aus Hongkong stammende 36-jährige Restaurantbesitzer sowie seine in Berlin geborene Frau, teilte die Sonderkommission der Polizei gestern mit. Beide hätten einen britischen Pass. Weiter wurden eine vietnamesische und eine malaysische Kellnerin identifiziert. Letztere war von ihrem Ehemann am Ort des Verbrechens gefunden worden. Unter den Toten befinden sich den Angaben nach zudem zwei Köche aus Hongkong und Thailand sowie ein Küchengehilfe aus Vietnam. »Zur Zeit laufen intensive Ermittlungen im Umfeld von Opfern und Tatverdächtigen«, berichtete die Sonderkommission weiter. Man bearbeite mehr als 200 Spuren und Hinweise. Die Überprüfung der Personalien der beiden Tatverdächtigen habe ergeben, dass es sich um zwei 31- und 33-jährige Vietnamesen aus Bremen handele. Weitere Angaben zu den Personen könnten aus ermittlungstaktischen Gründen nicht gemacht werden. Auch zu den Hintergründen der Tat äußerte sich die Sonderkommission nicht. Der Anwalt eines der Beschuldigten hatte zuvor laut Staatsanwaltschaft Haftbeschwerde eingelegt. In der Nacht zum Montag waren im China-Restaurant »Lin Yue« im niedersächsischen Sittensen sechs Personen erschossen worden. Ein zweijähriges Mädchen überlebte das Verbrechen. Die Autobahnpolizei hatte am Montagnachmittag bei einer Routinekontrolle die zwei Vietnamesen in einem blauen VW-Polo mit Dürener Kennzeichen gestoppt. Im Jahr 2005 wurden in Niedersachsen 77 Ermittlungsverfahren wegen Organisierter Kriminalität angestrengt. In keinem spielten Vietnamesen oder Chinesen eine Rolle. Der Chinaforscher Barend ter Haar erwartet schwierige Ermittlungen der Polizei. »Innerhalb der asiatischen Gemeinschaft wird die Polizei auf eine Mauer des Schweigens stoßen«, sagte der Sinologe von der Universität Leiden (Niederlande).
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