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»Kleine Brötchen« mit Radweg

Sudbrack: Bezirksvertretung vertagt Entscheidung zu Kurzzeitplätzen


Schildesche (bp). Die Verbesserung der Stellplatzsituation bei gleichzeitigem Ausbau des Radweges an der Sudbrackstraße beschäftigte die Schildescher Bezirksvertreter gestern Abend - mit Sitzungsunterbrechung - fast zwei Stunden lang. Ursache der Diskussion: Die Bäckerei Lamm fürchtet, Kunden zu verlieren, wenn die nicht mehr unmittelbar vor dem Laden parken können. Reinhard Thiel, Leiter des Amtes für Verkehr, hatte betont, eine Ausweisung von zusätzlichen Kurzzeitparkplätzen zwischen Gunststraße und der Straße Am Meierteich und im Grasweg sei problemlos möglich, bot zudem an, auf städtische Kosten zwei weitere Kurzzeitparkplätze im Grünzug gegenüber der Bäckerei anlegen zu lassen. Zwei Plätze unmittelbar vor der Bäckerei müsste Inhaber Hans-Günter Lamm jedoch selbst finanzieren. Thiel: »Auch im Sinne der Gerechtigkeit anderen Gewerbetreibenden in Bielefeld gegenüber, denen es ähnlich geht.« Lamm selbst wies darauf hin, dass seine Kunden sich meist nur wenige Minuten im Geschäft aufhalten würden: »Viele sind nicht bereit, dafür einen längeren Weg zurück zu legen.« Er appellierte an die Verwaltung, auf den Weiterbau des Radweges - »nur 30 Meter« - zu verzichten. Er betonte, die Gewerbetreibenden in Sudbrack müssten ohnehin versuchen, sich »im immer aggressiver werdenden Markt zu behaupten«. Dem stimmte auch Wolfgang Wilking (Blumen Wilking) zu: »Ich mag mir gar nicht vorstellen, wie es bei Weiterbau mit einem Radweg vor meinem Laden wird und die Kunden nicht mehr wie gewohnt parken können - das ist existenzgefährdend, da hängen 20 Arbeitsplätze 'dran.« Für ihn sei der Ausbau der Sudbrackstraße ohnedies »Stückwerk«.
Stephan Godejohann (Grüne) bezweifelte, dass Lamm »wegen 30 Meter Radweg kleinere Brötchen backen« müsse: »Es darf keine 'Lex Lamm' geben.«
Mit Die Entscheidung wurde vertagt - auf den 15. März.

Artikel vom 09.02.2007