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Trotz Feiern
in WM-Form

»Jogi« Bitter zieht Lübbecke den Nerv

Von Volker Krusche
Lübbecke (WB). Von Ermündungserscheinung keine Spur: Weltmeister Johannes Bitter hielt auch nach der Rückkehr in den Bundesliga-Alltag weltmeisterlich, führte seinen SC Magdeburg zu einem 34:30 (18:14) beim TuS N-Lübbecke.

3300 Zuschauer in der fast ausverkauften Lübbecker Kreissporthalle begrüßten den Gegner frenetisch. Zumíndest dessen beide frischgebackenen Weltmeister Oliver Roggisch und Johannes Bitter. Und die Ehrerbietung hielt auch nach dem Schlusspfiff noch an, als eine riesige Traube an eingefleischten Handball-Fans ein Autogramm von »Jogi« erhaschen wollte. Nur gut, dass der Keeper des SCM ein Riese ist. So ragte der Blondschopf inmitten der Fans wie ein Leuchtturm heraus.
Herausgeragt hatte der nach der Saison zum HSV Hamburg wechselnde Friese auch während der ersten 60 Bundesliga-Minuten nach der Weltmeisterschaft. 19 Paraden, eine Quote von fast 40 Prozent gehaltener Bälle. Bitter sorgte bei manchem Lübbecker Werfer für bittere Momente.
So nach dem 7:7, als »Jogi« seinen Kasten sauber hielt und sich seine Vorderleute über 9:7 und 14:9 auf 17:12 absetzen konnten. Gastgeber TuS N-Lübbecke wirkte überfordert. Oliver Roggisch und Grzegorz Tkaczyk hielten den Abwehrblock exzellent zusammen und verleiteten die Pfänder-Schützlinge ein ums andere Mal zu schwachen Abschlüssen. So gesehen war der TuS N-L mit dem 14:18-Pausenstand noch sehr gut bedient.
Nach dem Wechsel ging es auf Magdeburger Seite dann im Sauseschritt weiter. Binnen sechs Minuten sorgten die Gäste beim 23:15 für klare Verhältnisse. 20 Minuten vor Schluss (25:17) schaltete der SCM einen Gang zurück, wähnte sich bereits sicher auf der Siegerstraße. Doch zu früh gefreut. Fast wäre die Leichtfertigkeit sogar noch voll ins Auge gegangen. Mit fünf Toren in Folge, davon vier von WM-Reservist Rolf Hermann, verkürzte Lübbecke binnen sieben Minuten auf 25:27. Die Partie war wieder offen. Erst recht, als nach Kokirs 26:28 Theuerkauf mit einem Siebenmeter am besten Lübbecker, Torhüter Birkir Gudmundsson, scheiterte. Doch dann der Knackpunkt: Stian Tönnesen spielte den Ball ab, Stefan Kretzschmar schnellte dazwischen und sorgte nach einem Konter für das 26:29 (53.). Als anschließend noch Jakub Szymanski auf Seiten des TuS auf die Strafbank musste und »Jogi« Bitter einen Wurf entschärfte, bedeutete das 27:31 die Entscheidung. »Die ersten Traininingseinheiten fielen mir nach dem Feiern ziemlich schwer. Dafür lief es aber im Spiel sehr gut«, freute sich Matchwinner Bitter.

Artikel vom 12.02.2007