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Haas schlägt sich durch, Becker kämpft umsonst

1:1 im Daviscup: Es kommt wieder auf das Doppel an

Krefeld (dpa). »Leitwolf« Thomas Haas und der tapfer, aber vergeblich kämpfende Benjamin Becker haben Kroatien zum Auftakt der Daviscup- Erstrundenpartie ein 1:1 abgerungen.

Nach dem souveränen 2:6, 6:4, 6:4, 6:4-Erfolg des AustralianOpen-Halbfinalisten Haas gegen den kränkelnden Mario Ancic musste Benjamin Becker am Freitag im zweiten Duell gegen den Weltranglisten-Achten Ivan Ljubicic Lehrgeld zahlen. Der 25-Jährige unterlag bei seiner Feuertaufe in Krefeld nach großartigem Beginn mit 7:6 (7:4), 4:6, 2:6, 3:6.
Dennoch darf die Tennis-Nationalmannschaft weiter vom ersten Viertelfinale seit sechs Jahren träumen. Zwei Punkte fehlen noch. Den ersten soll das Doppel mit Alexander Waske und Michael Kohlmann an diesem Samstag (13.45 Uhr/DSF) gegen Ancic/Ljubicic holen.
Mit Nerven wie Drahtseilen und unerschütterlichem Selbstvertrauen spielte Neuling Becker zunächst munter auf. Doch ein erfolgreiches Debüt, wie es sein großer Namensvetter Boris Becker vor 22 Jahren gegen Spanien hingelegt hatte, blieb ihm versagt.
»Benny geh' raus und hab' Spaß«, hatte ihm Haas mit auf den Weg gegeben. Und der gelehrige Daviscup-Schüler hielt sich daran und bereitete den Fans einen vergnüglichen, wenn auch nicht von Erfolg gekrönten Abend. Ljubicic startete zu lässig in die Partie. Die Strafe war der Verlust des Tiebreaks, und es schien, als könne Becker sich für die Niederlage im Vorjahr revanchieren.
Mit dem erhofften 1:0-Siegpolster war der Aufsteiger im Team von Kapitän Patrik Kühnen in die Partie gegangen. Doch nach dem ersten Durchgang zog Ljubicic das Tempo an und ließ dem tapfer kämpfenden Debütanten nur noch wenig Entfaltungsmöglichkeiten. Am deutlichen Sieg des besten Kroaten war nicht zu rütteln.
Auch Haas hatte den Start komplett verschlafen. Doch dann trumpfte der 28-Jährige gegen den nach eigenen Angaben von einer Grippe geschwächte Ancic auf und legte den Grundstein zum Erreichen des Viertelfinals, in dem Australien oder Belgien der Gegner sein würde. »Ich bin sehr froh und stolz, dass ich den ersten Punkt holen konnte«, sagte Haas und ergänzte nach seinem 17. Sieg im 23. Daviscup-Einzel: »Die Schlüsselszene war, dass ich im zweiten Satz gleich meine Breakpunkte nutzen konnte.«

Daviscup, Weltgruppe, 1. Runde:Deutschland - Kroatien 1:1 Thomas Haas - Mario Ancic 2:6, 6:4, 6:4, 6:4; Benjamin Becker - Ivan Ljubicic 7:6 (7:4), 4:6, 2:6, 3:6
Schweiz - Spanien 1:1 Marco Chiudinelli - Rafael Nadal 6:3, 6:4, 3:6, 7:6 (7:2); Stephane Bohli - David Ferrer 3:6, 2:6, 2:6
Weißrussland - Schweden 0:2 Wladimir Woltschkow - Robin Söderling 3:6, 6:7 (3:7), 1:6; Max Mirnyi - Thomas Johansson 4:6, 4:6, 4:6
Österreich - Argentinien 0:2 Stefan Koubek - Jose Acasuso 6:7 (6:8), 1:6, 4:6; Jürgen Melzer - Guillermo Cañas 6:7 (6:8), 2:6, 4:6
Frankreich - Rumänien 2:0 Richard Gasquet - Victor Hanescu 7:5, 6:2, 6:2; Sebastien Grosjean - Andrei Pavel 4:6, 5:7, 6:3, 6:1, 6:2
Tschechien - USA 1:1 Ivo Minar - Andy Roddick 4:6, 6:4, 2:6, 3:6; Tomas Berdych - James Blake 6:1, 2:6, 7:5, 7:5
Belgien - Australien 2:0 Kristof Vliegen - Lleyton Hewitt 4:6, 6:4, 3:6, 6:3, 6:4; Olivier Rochus - Chris Guccione 3:6, 7:5, 6:2, 6:3
Chile - Russland 0:2 Nicolas Massu - Marat Safin 3:6, 2:6, 2:6; Fernando Gonzalez - Igor Andrejew 6:4, 4:6, 3:6, 2:6

Artikel vom 10.02.2007