Von Jens Heinze Bielefeld/Minden(WB). Ein Mindener Geschäftsmann soll wegen Drogenhandels vier Jahre und drei Monate Haft absitzen.
Das hat das Landgericht Bielefeld gestern entschieden. Der Mann hatte als Rauschgiftschmuggler einen »Körperkurier« eingesetzt. Weil er finanzielle Probleme mit einem Catering-Unternehmen und dem Betrieb einer Diskothek in Minden hatte, stieg der 51-jährige Mann im Sommer 2006 in den Drogenhandel ein. Durch die Vermittlung eines Bekannten engagierte der Geschäftsmann zunächst einen Komplizen, der auf Trinidad/Tobago als sogenannter »Schlucker« aktiv werden sollte. Der Mann weigerte sich indes, im August 2006 ein halbes Kilogramm Kokain in kleinen Beutelchen zu schlucken und zu transportieren. Der Mindener startete mit einem anderen Kurier dann im September 2006 einen weiteren Anlauf. Der Komplize schluckte tatsächlich 413 Gramm Rauschgift in kleinen, mundgerechten Portionen. Gemeinsam trat das Duo danach die Rückreise aus der Karibik nach Deutschland an. Auf dem Flughafen Frankfurt/Main jedoch war Endstation, beide Männer wurden von der Polizei festgenommen und inhaftiert. - Der erste Komplize hatte sich insgeheim den Ermittlungsbehörden anvertraut. Die erste Strafkammer des Landgerichts Bielefeld legte dem Mindener mit ihrem Urteil gestern besonders einschlägige Vorstrafen zur Last. Der Mann hat wegen Drogendelikten bereits Strafen abgesessen, war zuletzt 2000 aus der Haft entlassen worden.
Drucken