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Die bestrafte Mixed-Staffel

Biathlon-WM: Deutschland landet auf Platz fünf - Gold für Schweden

Antholz (dpa). Am Podest vorbei: Auch im dritten Anlauf haben die deutschen Biathleten den ersten WM-Titel in der Mixed-Staffel verpasst.

Das umgestellte Quartett mit den Gosheimerinnen Kathrin Hitzer und Simone Denkinger sowie Michael Greis (Nesselwang) und Schlussläufer Alexander Wolf aus Oberhof belegte nach zwei Strafrunden durch Denkinger und einer für Wolf sowie insgesamt zwölf »Nachladern« nur den fünften Platz. Da half am Ende auch nicht, dass sich Greis mit Tagesbestzeit vom neunten auf den zwischenzeitlichen vierten Platz vorkämpfte und Hitzer die zweitschnellste aller Startläuferinnen war.
Bei dem erstmals im Rahmen einer WM auf dem Programm stehenden Rennen über zwei Mal 6 Kilometer der Damen und jeweils 7,5 km für die beiden Herren gewann Schweden in 1:20:04,7 Stunden erstmals WM-Gold in einem Staffelrennen, was Auswahltrainer Wolfgang Pichler aus Ruhpolding die Tränen in die Augen trieb. Platz zwei belegte Frankreich (+27,6 Sekunden) vor Norwegen (+36,4). Die DSV-Staffel hatte hinter Slowenien (+1:11,1) schon 1:24,2 Minuten Rückstand auf Schweden.
Damen-Bundestrainer Uwe Müssiggang gab zu: »Wir sind schon enttäuscht, wollten aufs Podium.« Männer-Chef Frank Ullrich fügte an: »Das scheint nicht unser Wettbewerb zu sein.« Bei den drei Auflagen gab es für deutsche Staffeln lediglich 2005 eine Bronzemedaille.
Ausgelassen feierte dagegen Pichler. »Wir sind die Mannschaft der Stunde. Unser Konzept ist voll aufgegangen.« Dagegen marschierten die deutschen Biathleten frustriert ins Mannschafts-Quartier am Antholzer See. »Das war zu wenig. Da gibt's nichts zu beschönigen. Mit einer normalen Leistung wäre heute eine Medaille drin gewesen«, sagte Wolf. Die nur als Ersatzfrau angereiste Simone Denkinger war untröstlich. »Wahrscheinlich war ich der Pechvogel des Tages. Die Fehler lagen alle leicht rechts daneben. Es ist so schade - vor allem für die anderen«, bedauerte sie.
Nur Michael Greis war mit seinem Auftritt zufrieden. Der nur als Ersatzmann für den wegen eines Magen-Darm-Infekts pausierenden Andreas Birnbacher ins Quartett eingewechselte dreimalige Olympiasieger zeigte einen selten gesehenen Sturmlauf: »Das war eine super Aufholjagd«,
Mixed-Staffel: 1. Schweden 1:20:04,7 Std./13 Schießfehler (Helena Jonsson, Anna Carin Olofsson, Björn Ferry, Carl Johan Bergman); 2. Frankreich + 0:27,6 Min./2 (Florence Baverel-Robert, Vincent Defrasne, Raphael Poiree, Frode Andresen); 3. Norwegen + 0:36,4/11 (Tora Berger, Jori Mörkve, Emil Hegle Svendsen, Sandrine Bailly); 4. Slowenien + 1:11,1/11; 5. Deutschland + 1:24,2/12 (Kathrin Hitzer/Gosheim, Simone Denkinger/Gosheim, Michael Greis/Nesselwang, Alexander Wolf/Oberhof); 6. Italien + 1:25,3/11

Artikel vom 09.02.2007