09.02.2007 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Wirklich das einfache Leben?

Erol Sander und Katja Giammona haben heute »Eine Liebe auf Kuba«

ARD, 20.15 Uhr: Ein Kuba ohne Castro und Sozialismus - gibt es das? Zunächst nur im Film. Die Romanze »Eine Liebe in Kuba« zeigt die Zucker- und Zigarreninsel als ewig sonnenbeschienenes, politisch schattenloses Paradies voll netter, liebenswerter Leute, wo es zwar nicht in jedem Haus einen Elektroherd gibt, dafür aber zwischenmenschliche Wärme.

»Aber genauso hat Kuba auf uns gewirkt«, meint dazu Hauptdarsteller Erol Sander, während sein Partner Michael Mendl einräumt, der kubanische Alltag sei alles andere als einfach: »Beispielsweise funktioniert der Sozialismus, wie wir alle wissen, nicht wirklich.« Mendl spielt einen leicht Hemingway-verdächtigen Aussteiger aus Deutschland, der im Auftrag einer europäischen Bank einer braven kubanischen Familie ein Grundstück abluchsen soll, damit dort ein Schweizer Hotelkonzern einen Luxuskasten hinstellen kann.
Da er nicht richtig spurt und es sowieso mehr mit der gemächlichen kubanischen Mentalität hat, wird ihm ein ehrgeiziger junger Banker (Sander) hinterher gehetzt. Der schleicht sich als nur seine Erholung suchender Tourist in die Familie ein - mit zweifelhaftem Erfolg. Er verliebt sich doppelt: ins einfache kubanische Leben wie in die Tochter des Hauses.
Diese, von der geborenen Sizilianerin Katja Giammona gespielt, ist sowohl schlichtes Landkind daheim wie von Beruf smarte Stewardess: »Das Naturkind zu spielen hat mir mehr Freude gemacht. Das hat mich so richtig in die familiäre Atmosphäre daheim auf Sizilien zurückgeführt.« Ebenso wie Sander hat sie nur erfreuliche Erinnerungen an die drei Dreh-Wochen auf Kuba: »Besonders der Kontakt mit den kubanischen Kollegen im Ensemble war angenehm. Da gab es nicht die geringste Berührungsangst.«
Allerdings erfordert der Umgang mit den Kubanern, sagt Producer Peter Gust über seine erste Produktion auf Kuba, einiges Fingerspitzengefühl: »Touristen haben auf Kuba ein bisschen Narrenfreiheit. Die insgesamt recht ruppige, autoritäre Polizei geht mit ihnen weniger rigide um als mit Einheimischen. Aber man sollte nicht glauben, alles mit Geld erreichen zu können. Ein hübsches Kompliment wirkt eher Wunder.«
Von dort kehrte die gerade als autobiografische Buchautorin hervorgetretene Katja Giammona (»...hätte aber die Liebe nicht«) zu den Aufnahmen zur Serie »Unser Charly« zurück, während sich Erol Sander auf die Rolle des Winnetou bei den Karl-May-Festspielen in Bad Segeberg vorbereitet.

Artikel vom 09.02.2007