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Rote Karte für 25 Stadien

Tod eines italienischen Polizisten: 17-Jähriger gesteht

Rom (dpa). Der AC Mailand flüchtet vor den »Geisterspielen« ins Ausland. Zumindest seine Champions-League-Partie gegen Celtic Glasgow will Milan am 7. März im schweizerischen Genf oder in Frankreich vor Publikum austragen.

Von der Europäischen Fußball-Union (UEFA) gab es dafür Grünes Licht. Milans San Siro-Stadion dagegen bekam wie 24 andere Arenen vom Sicherheitsrat in Rom die Rote Karte gezeigt. Nur die sechs Stadien in Rom, Genua, Siena, Cagliari, Turin und Palermo entsprächen vor der am Wochenende wieder startenden Meisterschaft den gesetzlichen Sicherheitsvorschriften und sind demnach fürs Publikum freigegeben. Alle Abendspiele wurden auf den Nachmittag vorverlegt. Trotz ihrer heftigen Kritik am Geisterspiel-Beschluss der Regierung bestätigte Milans Vize-Präsident Adriano Galliani im Namen der Liga am Abend offiziell: »Wir spielen am Samstag und Sonntag.«
»Binnen 48 Stunden teilen wir mit, in welchen Stadien vor Publikum gespielt werden darf«, erklärte Italiens Vize-Polizeichef Antonio Manganelli. Elf von 21 Erst- und Zweitligaspielen würden vor leeren Rängen angepfiffen, berichtete gestern die »La Gazzetta dello Sport«. Der Sicherheitsrat will die durchgefallenen Stadien noch im Detail prüfen. Einige könnten die geforderten Arbeiten noch rechtzeitig abschließen.
Unterdessen schien der gewaltsame Tod des Polizisten Filippo Raciti offenbar aufgeklärt. Ein von der Staatsanwaltschaft unter Mordverdacht festgenommener 17-Jähriger soll ein Teilgeständnis abgelegt haben. Dies berichtete das italienische TV unter Berufung auf die Polizei in Catania. Sein Anwalt Giuseppe Lipera dementierte am Abend aber vehement, dass sein Mandant die Tat zugegeben habe. Er habe lediglich eingeräumt, dass er bei den Ausschreitungen dabei gewesen sei, nicht aber Raciti angegriffen zu haben.

Artikel vom 09.02.2007