Handball: TBV will Baur und Schwarzer an sich binden
Von Hans Peter Tipp Halle (WB). Es war der Ort, an dem alles begann. Gestern trafen sich die sechs Handball-Weltmeister des TBV Lemgo noch einmal im Gerry Weber Stadion, um mit den Hausherren Gerhard und Ralf Weber den WM-Rausch der vergangenen Tage Revue passieren zu lassen.
Markus Baur, Christian Schwarzer, Florian Kehrmann, Sebastian Preiß, Carsten Lichtlein und Michael Hegemann frischten gern die Erinnerung an den großen Siegeszug auf. Einig war sich der »TBV Deutschland«, dass das Slowenien-Spiel in Halle der WM-Wendepunkt gewesen sei. »Hier hat der Zusammenschluss mit dem Publikum begonnen«, stellte Hegemann fest. »Von der Lautstärke her war es das Beste, was ich je erlebt habe«, meinte Baur. Doch der Alltag hat die WM-Helden längst wieder. Die ersten Übungseinheiten hatten sie bereits am Mittwoch hinter sich gebracht, und am Samstag geht es in der Lipperlandhalle gegen die HSG Düsseldorf (Beginn: 16 Uhr) wieder um Erstligapunkte. Natürlich werden den Nationalspielern nach dem Erklimmen (fast) sämtlicher Rathaus-Balkone zwischen Köln, Wiehl und Lemgo dann auch bei der Ehrung vor dem Spiel wieder Ovationen zuteil. Auch wenn die Handball-Zukunft mit dem WM-Titel begonnen hat, muss sie in Lemgo zu Ende geplant werden. »Die Personalien Markus Baur und Christian Schwarzer sind offen. Wir werden in der nächsten Woche entsprechende Gespräche führen«, kündigte Manager Fynn Holpert an. Beide Spielerverträge laufen im Sommer aus. Unabhängig vom erwarteten positiven Ausgang stellte TBV-Beiratsvorsitzender Paul-Gerd Reimann fest, dass sich an der grundsätzlichen Ausrichtung des TBV Deutschland aber nichts ändern werde. »Der Titel ist die Bestätigung unseres Weges, auf deutsche Spieler zu setzen, und das ist auch unsere Zukunft.« Auf Mode-Unternehmer Gerhard Weber darf der TBV zählen. Der Firmenchef berichtete nicht nur höchst anschaulich, wie er zum Frankreich-Halbfinale das Handball-Fieber in eine Autobahn-Raststätte getragen habe, sondern stellte weitere Unterstützung in Aussicht: »Wenn mich etwas interessiert, werde ich auch dazu beitragen, dass es weitergeht.« Den Nationalspielern schrieb Weber ins Stammbuch: »Ihr habt es geschafft, Handball auf ein anderes Niveau zu heben.« Von den unmittelbaren Auswirkungen berichtete Holpert. Neue Anfragen nach dem TBV-Trikotsponsoring zählen ebenso dazu wie das gesteigerte Interesse am Erwerb von Eintrittskarten. Das Heimspiel gegen Düsseldorf, dem ersten unter der Interimsregie von Volker Zerbe (»Das Gefühl, das mich dabei befällt, werde ich erst im Nachhinein kundtun können«), und das Pokal-Viertelfinale gegen den THW Kiel (Dienstag, 20 Uhr) werden wohl ausverkauft sein. Es sind jeweils nur noch knapp 200 Tickets erhältlich. Mehr Karten gibt es für das Heimspiel am 11. März im Gerry Weber Stadion gegen die SG Flensburg-Handewitt - auch in allen WESTFALEN-BLATT-Geschäftsstellen.
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