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Positive Signale machen Mut

MdB Rainer Wend spricht im Heimathaus über Wirtschaftsentwicklung

Von Jürgen Rahe (Text und Foto)
Jöllenbeck (WB). Eine vorrangige Aufgabe im Land müsse es sein, die sich verstärkende Unterschicht-Problematik in den Griff zu bekommen. Das betonte der Bielefelder Bundestagsabgeordnete Dr. Rainer Wend (SPD) in einem Vortrag beim 14. Jöllenbecker Handwerker- und Kaufmannsessen.

Falls man nämlich diese Problematik nicht in den Griff bekomme, könne es schnell zu einer Spaltung unserer Gesellschaft kommen, mutmaßte Wend. »Betroffene Menschen ziehen sich in engere Kreise zurück.« Er stellte die beiden unterschiedlichen Familienseiten gegenüber - auf der einen Seite die »heile Welt«, auf der anderen die, die eine Vielzahl von Dingen vermissen lasse, die nun einmal ein gutes Elternhaus auszeichneten. Wends Lösungsvorschlag besteht darin, das Bildungsgefälle gering zu halten. »Mit anderen Worten: dem Nachwuchs schon im Kindergartenalter Bildung zukommen zu lassen.«
In seinem 30-minütigen Referat ging der Sozialdemokrat, der in Berlin wirtschaftspolitischer Sprecher seiner Fraktion ist, insbesondere auf ökonomische Fakten ein. Und hier wusste er von einer ganzen Reihe positiver Signale zu berichten, die Mut machten und für die nicht zuletzt die derzeitige Große Koalition sowie die wieder wettbewerbsfähigen Betriebe verantwortlich seien.
Nun aber eine Politik der »ruhigen Hand« zu betreiben, sei das Falscheste, was man machen könnte, konstatierte Wend. Vor dem Hintergrund der Globalisierung müsse die jetzt günstige wirtschaftliche Lage vielmehr für Reformen genutzt werden.
Auch das Thema »demographische Entwicklung« streifte Wend, der selbst einmal einige Jahre in Jöllenbeck privat gelebt hat. Und hier gab der Politiker im Hinblick auf brisante Themen wie Rentenversicherung, Gesundheitsreform und Langzeitarbeitslosigkeit offen zu, dass noch eine Menge Arbeit bewältigt werden muss.
Zum traditionellen Jöllenbecker Handwerker- und Kaufmannsessen hatte der Verein Heimathaus Jöllenbeck mit seinem Vorsitzenden Hans-Jürgen Kleimann und Schatzmeister Horst Boge an der Spitze eingeladen. Kleimann, in Jöllenbeck auch CDU-Bezirksvorsteher, dankte dem hochrangigen Redner für das Erscheinen in den Bielefelder Norden und ermunterte anschließend die zahlreichen Gäste zu einer lebhaften Diskussion. Unter den Gästen weilte auch Friedrich Wilhelm Brünger, der Eigentümer des Heimathauses, in dem die Veranstaltung stattfand.

Artikel vom 10.02.2007