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Kino wieder im Aufwind

Trotz Fußball-WM Besucherplus von 7,4 Prozent

»Das Parfum«: Grenouille (Ben Whishaw) und das Mirabellen-Mädchen (Karoline Herfurth).

Berlin (dpa). Kino ist wieder in: Die Deutschen sind im vergangenen Jahr wieder häufiger ins Kino gegangen und haben auch immer mehr heimische Filme gesehen. Mit einem Besucherplus von 7,4 Prozent und damit fast 137 Millionen Zuschauern haben die Kinos 2006 trotz der Hürden Fußball-WM und sommerliche Dauerhitze auf niedrigem Niveau erfolgreich ihre Talsohle überwunden. 2005 waren es etwa 127 Millionen Besucher, 2004 aber noch fast 157 Millionen und 2002 sogar noch etwa 164 Millionen Besucher.
Gleichzeitig stieg der Marktanteil der deutschen Filme auf sensationelle 25,8 Prozent, der höchste seit Beginn der Auswertung der Filmförderungsanstalt (FFA) 1991, wie ein Sprecher gestern einen Tag vor Beginn der Berlinale mitteilte. Im Jahr zuvor lag er bei 17 Prozent, 2002 sogar nur bei knapp zwölf Prozent. 2006 gingen 34,7 Millionen Kinobesucher in deutsche Filme gegenüber 21,5 Millionen im Jahr davor, was eine Steigerung um satte 61 Prozent bedeutet.
»25 Prozent deutscher Marktanteil ist wirklich gut, aber mir noch nicht gut genug«, sagte FFA-Vorstand Peter Dinges. »Aber wir dürfen auch nicht vergessen, dass ohne ausländische Filme und Hollywood-Blockbuster steigende Gesamtbucherzahlen auch in den deutschen Kinos nicht denkbar sind.«
Absoluter Kinorenner 2006 waren die Hollywood-Blockbuster »Ice Age 2« mit 8,7 Millionen Besuchern sowie »Fluch der Karibik 2« mit 7,1 Millionen und »The Da Vinci Code« mit 5,6 Millionen Besuchern. Daneben trugen aber auch drei heimische Kinoerfolge zum Besucheranstieg 2006 in den Kinos bei. Sie rangierten mit jeweils mehr als 3,5 Millionen Besuchern unter den Jahres-Top-Ten, darunter »Das Parfum« mit 5,5 Millionen Besucher sowie »Deutschland. Ein Sommermärchen« mit fast vier Millionen und »7 Zwerge - Der Wald ist nicht genug« mit 3,5 Millionen Zuschauern. Aber auch Filme wie »Das Leben der Anderen« (1,7 Millionen) und »Wer früher stirbt, ist länger tot« (1,3 Millionen) lockten beachtliche Besuchermassen an.

Artikel vom 08.02.2007