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Tusche: »Hier
malt das Herz«

Außergewöhnliche Ausstellung

Von Ulrich Hohenhoff und
Markus Poch (Foto)
Brackwede (WB). Beide gehören der Deutsch-Japanischen Gesellschaft an und wollen in einer Gemeinschaftsausstellung im Brackweder Rathauspavillon Besuchern japanische Kultur, Kunst und Lebensart ein Stück näher bringen. Unter dem Titel »Tusche und Kimono« zeigen Gisela Bremer und Peter Kollotzek eigene und gesammelte Werke.

Eröffnet wird die Ausstellung am Sonntag, 11. Februar, um 11.15 Uhr vom stellvertretenden Bezirksvorsteher Dr. Bernd Brunemeier. Zur Einführung sprechen Hideko Kuoda und Peter Kollotzek, musikalisch begleitet am Flügel von Abo Tazuko. Außergewöhnlich ist ein umfangreiches Rahmenprogramm, das die Ausstellung (geöffnet bis Sonntag, 11. März, werktags von 16 bis 19 Uhr, sonntags von 11 bis 18 Uhr) ergänzt.
Auf zehn Kimono-Ständern präsentiert Peter Kollotzek neun Kimonos und dazu passende Gürtel. »Je nach Anlass ist die richtige Kimono-Kleidung in Japan entscheidend. Das geht von schwarz bis hin zu bunten, handgefertigten Stücken. Die aus hochwertiger Seide gefertigte Ausstattung kann bis zu 10 000 Euro kosten«, ist Peter Kollotzek stolz auf seine Sammlung. Und noch etwas wird er den Besuchern vorführen: Schießen mit einem echten japanischen Bogen - auf kurze Distanz. »Alles andere wäre zu gefährlich.«
Gisela Bremer zeigt eigene geschaffene Werke japanischer Tuschmalerei, die sich Sumie nennt. »Jeder Pinselstrich ist unwiderruflich. Eine Nachbesserung erfolgt nicht«, beschreibt sie die Eigenart der meditativen Malerei nach der Tradition des Zen-Buddhismus. »Das Herz malt, nicht die Hand des Künstlers.« Seit 1986 greift sie zu den schwarzen Tuschestangen, zaubert mit wenigen dynamischen Strichen Motive aufs Papier. »Ein schwierig zu lernendes Handwerk, es gibt viel Ausschuss. Dennoch zeigt sich Lebensfreude und klares Verständnis für die Natur.«

Artikel vom 08.02.2007