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Zur Sache

Es wird dem Tennis gut tun, nicht draußen vor der Tür geblieben zu sein. Auch die Daviscup-Mannschaft hat den angesagten Trend erkannt, sie wollte gegen Kroatien nicht aus der Siegerreihe tanzen.
Wochenende für Wochenende drehen deutsche Sportler von Jubel umtoste Ehrenrunden, dazu nehmen sie gern die Landesfahne in die Hand. Der Biathlet Michael Greis variierte die beliebte Zeremonie. Der Bayer zeigte beim weltmeisterlichen Zieleinlauf mit dem weiß-blau des Freistaates Flagge, aber das geht auch in Ordnung. Die immer verlässlichen Skijäger schockten die Konkurrenz wieder mit elf WM-Medaillen. Mit Schießen und Loipen-Laufen erzielten sie bei den Einschaltquoten Marktanteile bis zu 40 Prozent und sind damit die absoluten TV-Stars des Wintersports.
Vorher sprengten die Handballer alle Erwartungen. Sie mussten nur deswegen das Feiern einstellen, weil sie sonst bei der Rückkehr in den Liga-Betrieb wohl unzulässige Promille-Werte erreicht hätten.
Bei soviel Begeisterung mochte ein Wettbewerb kein Mauerblümchen sein, für den früher runde Geburtstage, Silberhochzeiten und sonstige Feierlichkeiten verschoben wurden. Der Straßenfeger Daviscup - eine kleine Renaissance gab es nun, auch wenn die Übertragung längst im DSF verschwand und der Schauplatz wieder keine Metropole war, sondern bloß Krefeld.
Das spielt aber keine Rolle. Die Truppe um Thomas Haas hat mitgehalten beim erfolgstrunkenen Sportschunkeln dieser Tage. Der Teamanführer saß glücklich und zufrieden auf den Schultern der Kameraden und schwenkte schwarz-rot-gold. Sie können auch den nächsten Gegner schlagen, und dann wäre es nur noch eine weitere Runde bis zum Endspiel. Es wäre doch sehr schön, nicht länger nur von Erinnerungen zehren zu müssen. Friedrich-Wilhelm Kröger

Artikel vom 12.02.2007