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Stürmisch in das Jahr 2007

Gelungener Einstand des WM-Dritten: Deutschland schlägt die Schweiz 3:1

Von Friedrich-Wilhelm Kröger
Düsseldorf (WB). Es soll so weitergehen: Dem rauschenden WM-Jahr 2006 folgte ein gelungener Auftritt der deutschen Fußball-Nationalmannschaft in der Premieren-Partie 2007. Die Schweiz, EM-Gastgeber 2008, wurde in Düsseldorf verdient mit 3:1 besiegt.

So arbeitet Bundestrainer Joachim Löw mit seinen Spielern: Sie dürfen sich sogar selbst aufstellen. Doch Miroslav Klose, der noch an der Daumenverletzung laboriert, er verzichtete freiwillig auf den Einsatz. Auch der angeschlagene Bernd Schneider blieb draußen, dafür schickte Löw ein neues Angriffs-Duo auf den Platz.
Neben dem Rückkehrer Kevin Kuranyi erhielt der Stuttgarter Mario Gomez die erste Länderspiel-Chance. Als Schiedsrichter Bossen die Partie anpfiff, war das das Düsseldorfer Dach zu. In Hallen hatten ja zuletzt die Handballer weltmeisterlich alle begeistert, jetzt ging der kickende WM-Dritte von 2006 in der geschlossenen LTU-Arena ins neue Jahr.
Stürmisch und aggressiv. Schon nach sieben Minuten hatten sie den Schweizer Riegel geknackt. Der Freistoß von Torsten Frings landete genau auf dem Kopf von Michael Ballack, Torhüter Benaglio konnte den Ball nur mit Mühe abwehren, Kuranyi war zur Stellen und erzielte das 1:0. Ein Treffer mit energischem Einsatz, als »Andenken« nahm er eine Platzwunde mit. Die Eidgenossen, bei der WM ohne Gegentor ausgeschieden, hatten diesmal schon ganz früh ein »Ding« kassiert.
Das fing ja prima an - und ging gut weiter. Die deutsche Mannschaft bestimmte klar das Geschehen. Angriffsattacken der Schweizer wurden vor der Pause von der Abwehr souverän gebremst, die erstmals seit dem »Aus« im Halbfinale wieder in der bewährten WM-Formation angetreten war.
Der Gegner, sehr defensiv orientiert, machte es den Deutschen nicht leicht. Doch sie fanden nach 30 Minuten schon wieder eine Lücke. Clemens Fritz leistete mit einer Maßflanke die Vorarbeit, Gomez war zur Stelle und köpfte ein. Welch ein Einstand, gleich garniert mit einem Volltreffer.
Der erste Wechsel dann noch vor dem Wechsel. Kapitän Ballack, am Oberschenkel leicht verletzt, räumte den Rasen. Für ihn kam Tim Borowski. Und der Bremer legte sofort nach dem Wiederanpfiff Gomez den Ball maßgerecht vor, er verpasste sein zweites Tor nur knapp. Es war die letzte Aktion des überzeugenden Stuttgarters, der in der 58. Minute von Mike Hanke abgelöst wurde.
Aber das änderte nicht viel an der Spielrichtung. Die Schweizer standen weiter unter Druck - und zeigten Nerven. Wie Schlussmann Benaglio, der beim dritten Treffer gar nicht aussah. Der Freistoß-Aufsetzer von Frings (66.) war ganz sicher nicht unhaltbar.
Die Deutschen, die nun einen Gang zurück schalteten, leisteten sich auch eine Schlafsekunde, sie »schenkten« Streller (71.) das Gegentor. Mehr ließen die Hausherren aber nicht zu, die an diesem Abend gleich drei Kapitäne präsentierten: Frings löste Ballack ab und Metzelder vertrat dann den Bremer, der sich in der Schlussphase ausruhen durfte.
Die 90 Minuten in Düsseldorf, das erste von elf Länderspielen für die deutsche Elf 2007. Unter dem Dach haben sie sich wohl gefühlt - die Schweizer bekamen einen auf den Deckel. Aber: es war nur eine Freundschaftspartie. Am 24. März folgt der Härtetest, dann steigt der EM-Qualifikationsgipfel gegen Tschechien in Prag. Wäre schön, wenn danach die Löw-Marke weiter Bestand hätte. Denn der Bundestrainer ist nach sieben Spielen immer noch ungeschlagen.

Artikel vom 08.02.2007