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Noch nicht zu spät für Späth

Skisprung-Weltcup: Der Deutsche kann in Willingen die WM-Chance nutzen

Von Günter Sarrazin
Willingen (WB). Bei der Vierschanzentournee war er wegen anhaltender Formschwäche ausgemustert worden. Jetzt kehrt er auf die Weltcup-Bühne zurück: Georg Späth (SC Oberstdorf) bekommt an diesem Wochenende beim Skisprung-Weltcup in Willingen die letzte Chance, sich für die Nordischen Ski-Weltmeisterschaften in Sapporo zu qualifizieren.

Über Wochen stand er auf der Liste der Sorgenkinder des wahrlich nicht vom Glück begünstigten Bundestrainers Peter Rohwein. Jetzt hat er ein Ziel: Mit überzeugenden Leistungen in Willingen will sich Georg Späth für die WM in Japan empfehlen. Bucht der am 24. Februar 1981 geborene mehrfache Deutsche Meister das Ticket für Sapporo, könnte er wohlmöglich bei der Ski-WM an seinem 26. Geburtstag im Einzel starten und einen Tag später im Team. Von Willingen nach Sapporo, vom Ersatzmann zum Hoffnungsträger - das sind Aussichten.
Der Gewinn der Silbermedaille im Mannschaftsspringen von der Normalschanze bei der Nordischen Ski-WM 2005 und der überraschende dritte Platz des deutschen Teams bei der Skiflug-WM 2006 sind die größten Erfolge in der Laufbahn von Georg Späth.
Vor dem elften Weltcup-Wochenende in der Upland-Gemeinde erinnern sich Willingen-Kenner daran, dass die deutsche Mannschaft im Jahr 2005 auf der Mühlenkopfschanze den Teamwettbewerb gewonnen hat. Die letzte »Späth-Show« in Willingen gab es übrigens im Jahr 2004. Da ist der 1,87 Meter große Sportsoldat Zweiter im Einzel geworden.
Als neuer Frontmann der deutschen Mannschaft will Oberstdorf-Sieger Michael Uhrmann mit der Unterstützung der Fans sicher und weit ins Strycktal fliegen. Neben Uhrmann (28) soll es bei der Weltmeisterschaft als zweiter Routinier Martin Schmitt (29) richten, der nach dem schwersten Sturz seiner Karriere in Willingen pausiert. Als für die WM gesetzt gilt auch Jörg Ritzerfeld. Nach einer Knieoperation (Kreuzbandriss) im Januar 2006 konnte der Suhler, der für den WSV Oberhof startet, erst nach mehrmonatiger Pause wieder mit dem Training beginnen. Dennoch ist er in dieser Saison im Weltcup so erfolgreich wie nie und jedes Mal in die Punkteränge gesprungen.
Seit sich Michael Neumayer in Lillehammer das Kreuzband gerissen hat, sucht Bundestrainer Peter Rohwein den vierten Mann für die WM Ende Februar, Anfang März in Japan. Chancen rechnen sich neben Georg Späth auch Stephan Hocke und Christian Ulmer aus. »Es kann aber durchaus auch sein, dass es eine Überraschung gibt«, denkt Thomas Behle, Pressechef des Skiclubs Willingen, auch an die ebenfalls für Willingen nominierten Andreas Wank, Kevin Horlacher und Nico Faller.
Hinweis für Fans: Das Mühlenkopfstadion ist im dritten Jahr in Folge im Vorfeld nicht ausverkauft. Für alle drei Tage, der Auftakt steigt mit der Qualifikation am Freitag, gibt es noch Eintrittskarten. Dass für den Samstag erst 17 000 und für Sonntag nur 9000 von jeweils 34 000 Tickets verkauft worden sind, bietet kurzentschlossenen Wintersportfreunden die Chance, beim Skisprung-Weltcup live dabei zu sein.

Artikel vom 08.02.2007