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Suche nach der Ursache geht weiter

Tragischer Unfall auf der A 2: Tödlich Verletzte war die Mutter der Fahrerin


Von Wolfgang Wotke
Bielefeld/Gütersloh (WB). Die Ursache des schrecklichen Verkehrsunfalls am Dienstagnachmittag auf der A 2 nahe Verl-Sürenheide (wir berichteten) ist weiterhin ungeklärt. Bei dem Unglück wurden eine Bielefelderin (45) getötet und vier weitere Frauen aus Bielefeld schwer verletzt.
Fest steht, dass die 45-jährige Frau, die aus dem Peugeot auf die Gegenfahrbahn geschleudert worden war und verstarb, die Mutter der 19-jährigen Fahrerin ist. Das bestätigte die Autobahnpolizei Schloß Holte-Stukenbrock. Den anderen Frauen im Alter von 30, 36 und 38 Jahren soll es den Umständen entsprechend gut gehen. Es bestehe keine Lebensgefahr mehr. Sie wurden in verschiedene Krankenhäuser nach Bielefeld gebracht und würden dort weiterhin stationär behandelt.
Nach ersten Ermittlungen gibt es auch keine Anhaltspunkte dafür, dass - wie zunächst angenommen - ein Sattelschlepper den Peugeot beim Überholmanöver berührt oder abgedrängt hat. »Kein Zeuge hat das gesehen. Nur die Fahrerin, die unter Schock steht, hatte kurz nach dem Unfall von diesem mysteriösen Sattelschlepper berichtet. Es gibt also auch keine Fahrerflucht«, sagt Polizeioberkommissar Klaus Niedenführ von der Autobahnpolizei Schloß Holte-Stukenbrock, der zusammen mit seinem Kollegen Polizeiobermeister Marcus Kiewitt den Unfall zufällig beobachten konnte.
Das beherzte und schnelle Handeln der beiden Polizisten hat wohl zwei Menschen das Leben gerettet. Niedenführ: »Wir haben zufällig mit unserem Streifenwagen auf dem Parkplatz Verl-Sürenheide gestanden und den Verkehr beobachtet. Plötzlich hörten wir einen lauten Knall und sahen, wie drei Menschen durch die Luft auf die Gegenfahrbahn flogen. Wir haben sofort beide Fahrtrichtungen gesperrt.« Dadurch haben die Beamten verhindert, dass nachfolgende Fahrzeuge die Frauen überrollten. Nur für die 45-Jährige mit schwersten Kopfverletzungen kam jede Hilfe zu spät. Der Aufprall auf die A 2 muss für die Bielefelderin zu heftig gewesen sein.
Wie ist es nur möglich, dass gleich drei Personen aus so einem kleinen Wagen durch die Heckscheibe herausgeschleudert werden können? »Es scheint so, als ob die drei Frauen auf der Rückbank nicht angeschnallt gewesen sind. Dann werden bei einem starken Schleudervorgang im Pkw ungeheure Kräfte freigesetzt«, berichtet der erfahrene Oberkommissar Klaus Niedenführ.

Artikel vom 08.02.2007