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Sparkasse Berlin

Der Präsident spielte falsch


Man wundert sich. Da reist der Präsident des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes, der aus Baden-Württemberg stammende Heinrich Haasis, wochenlang durch die Lande, um im Verein mit den Regionalfürsten für ein Investment zu werben, das den öffentlich-rechtlichen Bankensektor viel Geld kosten wird. Und es ist völlig unklar, ob und wann aus der Übernahme der Landesbank und Sparkassen Berlin, mit der das Eindringen Privater in den Sparkassenbereich verhindert werden soll, eine Rendite fließen wird.
Man wundert sich noch mehr, als plötzlich innerhalb des öffentlich-rechtlichen Sektors Konkurrenz auftritt. Nur durch Zufall kommt das Ansinnen der Landesbank Baden-Württemberg vorzeitig ans Tageslicht. So können andere Landesbanken reagieren und ihrerseits eigene Angebote abgeben.
Ganz wunderbar wird die Angelegenheit dadurch, dass der Präsident des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes von der geheimen Aktion seiner ehemaligen Landesbank gewusst haben muss. Seine Glaubwürdigkeit in Sparkassen-Kreisen ist mehr als angekratzt.
Man wundert sich, dass Haasis trotzdem noch nicht zurückgetreten ist -Êja, dass der Rücktritt noch nicht einmal gefordert wird, jedenfalls nicht laut. Möglicherweise liegt der Grund aber nur darin, dass sein Vize und natürlicher Nachfolger, der Münsteraner Dr. Rolf Gerlach, in Nordrhein-Westfalen derzeit unabkömmlich ist. Bernhard Hertlein

Artikel vom 08.02.2007