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Aus dem Schatten
ins Rampenlicht

Frank Geideck: Bielefelder Bub wird Arminias Cheftrainer


Bielefeld (WB/dis). Vom Bielefelder Fußball-Buben auf die ganz große Bundesliga-Bühne: Frank Geideck übt von Sommer an einen der 18 begehrtesten Jobs im deutschen Fußball aus. Natürlich immer vorausgesetzt, dem DSC Arminia gelingt der Klassenerhalt. Denn Geideck, das steht seit gestern fest, wird im Sommer Cheftrainer des Deutschen Sport-Clubs.
Am 1. Juli tritt er sein neues Amt an. Elf Spielzeiten als Co-Trainer liegen dann hinter ihm. Den entscheidenden Kick gab ihm Ernst Middendorp. In der Winterpause der Regionalliga-Saison 1995/96 fragte sein damaliger Coach - Middendorp war bereits zum zweiten Mal Arminia-Trainer - den Spieler Geideck, ob er sich von der folgenden Saison an die Rolle seines Assistenten vorstellen könnte. Geideck konnte und vereint seitdem unter anderem seine persönlichen Erfahrungen als Aktiver sowie sein Fachwissen als Diplom-Sportlehrer in dem Beruf des Co-Trainers.
Während Middendorp irgendwann den Verein verließ und nach ihm auch Hermann Gerland, Benno Möhlmann und Uwe Rapolder entlassen wurden, blieb Geideck der Arminia und seiner Geburtsstadt Bielefeld treu. Dabei gab es mehr als einmal das Angebot, seinen geschassten Chef in die Fremde zu begleiten. »Ich würde Frank sofort mitnehmen. Aber er ist durch und durch Armine und möchte bleiben«, hatte Uwe Rapolder gesagt, kurz bevor er sich 2005 zum 1. FC Köln verabschiedete.
Stand Geideck noch unter Rapolder meist in dessen langem Schatten, trat er unter seinem jetzigen Chef Thomas von Heesen immer weiter aus diesem heraus. Geideck betont, er habe immer eigenverantwortlich arbeiten können und das an seinem Job sehr zu schätzen gelernt.
Frank Geideck und Arminia Bielefeld - diese Beziehung hält mit einer kleinen Unterbrechung jetzt schon seit 35 Jahren. Dabei wird der Co-Trainer am 2. April gerade 40. Als Fünfjähriger trat Geideck dem DSC bei. Er spielte sich durch Arminias Juniorenmannschaften, kam als B-Jugendlicher aber zu der Erkenntnis, es werde für den ganz großen Sprung nach oben wohl doch nicht reichen.
Einem Intermezzo beim VfR Wellensiek folgte zur Saison 1988/89 dann aber die Rückkehr zum DSC. Wie kam es dazu? Ernst Middendorp hatte zum ersten Mal bei Arminia angeheuert und gab Geideck die Chance, sich als Spieler in der Oberliga zu etablieren. Der Mittelfeldmann nutzte seine Chance und eroberte in seiner ersten Spielzeit einen Stammplatz.
Mit Geideck schaffte Arminia den Durchmarsch in die 1. Liga. Doch mit dem Aufstieg 1995/1996 beendete er seine aktive Laufbahn. Den Zweitligaaufstieg im Jahr zuvor bezeichnet Geideck noch immer als den emotionalsten Moment seiner Karriere.
Erste Erfahrungen als Alleinverantwortlicher in der 1. Liga sammelte Geideck am Ende der Saison 2004/2005. Nach der Entlassung Uwe Rapolders betreute er den DSC beim 1:1 in Rostock und beim 1:2 gegen Wolfsburg.
Mit seiner langjährigen Lebensgefährtin hat Frank Geideck, der an der Universität seiner Geburtsstadt Bielefeld Diplom-Sportlehrer wurde, eine Tochter.

Artikel vom 08.02.2007