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Betreuung für jedes fünfte Kleinkind

Ehrgeiziges Ausbauprogramm läuft an


Bielefeld (MiS). Bis 2010 soll es in Bielefeld Betreuungsplätze für 20 Prozent der unter drei Jahre alten Kinder geben. Gestern befasste sich der Jugendhilfeausschuss des Rates in erster Lesung mit einer Beschlussvorlage der Verwaltung, wie dieses Vorhaben umgesetzt werden kann. Es ist allemal ein ehrgeiziges Ziel. Denn bisher liegt die Versorgungsquote für die Mädchen und Jungen im Vorkindergartenalter mal gerade bei elf Prozent, stehen 839 Plätze im Stadtgebiet zur Verfügung. 559 Plätze sind notwendig, um ein Fünftel der Kinder zwischen vier Monaten und drei Jahren aufnehmen zu können. Nachgefragt werden die Plätze vor allem von berufstätigen Eltern und alleinerziehenden Elternteilen.
Lediglich in Gadderbaum, wo die von Bodelschwinghschen Anstalten für Mitarbeiterkinder vorbildliche Betreuungsangebote vorhalten, und für den Nachwuchs von Studierenden und Mitarbeitern der Universität sieht es schon jetzt deutlich günstiger aus.
Für Oberbürgermeister Eberhard David (CDU) ist es eines der Hauptziele des laufenden Jahres, das Vorhaben »Ausbau der Tagesbetreuung« voranzubringen. Auch die Ratsfraktionen CDU, SPD, Grüne und Bürgergemeinschaft hatten sich bereits darauf verständigt, die Kleinkinderbetreuung als einen der wenigen Bereich herauszugreifen, in denen die Stadt massiv investieren solle.
Karl-Heinz Voßhans, Leiter des zuständigen Amtes für Planung und Finanzen (Jugend, Soziales, Wohnen), erläuterte den Ausschussmitgliedern gestern, dass es bereits eine Vorauswahl von acht Einrichtungen gebe, denen eine Zusage für die Aufnahme in das Programm gemacht worden sei.
Im Haushalt 2007 sind für den Bereich 1,6 Millionen Euro vorgesehen. Bis 2010 werden die jährlichen Aufwendungen auf 3,5 Millionen Euro anwachsen.
Sozialdezernent Tim Kähler wies im Ausschuss aber auch auf Unwägbarkeiten hin, die durch die Reform des Kindergartengesetzes bestünden. So sind für die Landeszuschüsse neue Finanzierungsschlüssel angedacht.
Ziel ist es, das erweiterte Betreuungsangebot flächendeckend auf die Stadt zu verteilen. In den kommenden Wochen werden sich deshalb auch die Bezirksvertretungen mit der Thematik beschäftigen, ihre Vorschläge zu dem neuen, ehrgeizigen Programm unterbreiten.

Artikel vom 08.02.2007