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Hunderttausende wollen
den Rhein in Flammen sehen
Großereignis zwischen Bonn und Linz Anfang Mai - weitere Veranstaltungen
Erst war es nur ein Ton, dann erklang eine Terz, und wenige Augenblicke später hallte die Rheinaue wider vom Heulen dutzender Schiffssirenen.
Die Kakophonie, nicht schön, aber majestätisch anschwellend, jagte mehr als 300 000 Menschen einen letzten emotionalen Schauer über den Rücken, ließ die Gänsehaut nach einem Crescendo der Gefühle noch einmal kräftig prickeln.
Was Seebären und Freizeitkapitäne gleichermaßen anrührt, bewegte an diesem Abend aber auch die Herzen aller Landratten. Es war der Dankeschoral an die Verantwortlichen von »Rhein in Flammen«, die 2006 die etwas angestaubte Veranstaltung mit einer Frischzellenkur zu neuem Leben erweckt hatten.
Nach jener fulminanten Show dürften nun am 5. und 6. Mai 2007 wohl mehr als eine Million Menschen den Rhein zwischen der Bonner Südbrücke und dem Weindorf Linz säumen, um die Neuauflage des Spektakels zu erleben. Was die rührigen Organisatoren von der Bonn-Region Kongress- und Touristikzentrale sowie die Feuerwerks-Weltmeister der Firma Weco da auf die Beine gestellt haben, kann sich wahrlich sehen lassen.
Natürlich können eine Million Menschen nicht an Bord von Schiffen das sensationelle Spektakel erleben. Auch wenn der Rhein im Abschnitt zwischen Bonn und Linz von 20 Uhr an für die Frachtschifffahrt gesperrt wird und mehr als 60 festlich illuminierte Fahrgastschiffe sich in Linz zu einem eindrucksvollen Konvoi formieren - die Mehrheit der Menschen muss an Land bleiben und sich so zwangsläufig für einen der vielen Orte entlang des Rheins entscheiden.
Ob Bad Honnef, Linz oder Unkel, Königswinter oder Remagen - überall finden stimmungsvolle Uferfeste statt, in denen zumeist der einheimische Rebensaft in Strömen fließt. 2006 war das Wetter phantastisch - der Rhein wurde zur Partymeile, durch den die Schiffe begleitet von einem mehr als einstündigen Feuerwerksspektakel fuhren.
Rhein in Flammen kann ein preiswertes Vergnügen sein, wenn man am Ufer des Flusses sitzt und das mitgebrachte Picknick verzehrt. Spaß macht die Veranstaltung aber auch an Bord bei einem schmackhaften Dinner, mit einem zünftigen Kölsch und fetziger Bordmusik. Im schönen Abendlicht steuern die Schiffe von Bonn aus gen Linz - vorbei am Drachenfels, an Konrad Adenauers geliebtem Rhöndorf, Thomas Gottschalks Schloss, den Überresten der Brücke von Remagen.
Auf der Rückfahrt erlebt man von Bord aus das Feuerwerk, welches in den Bonner Rheinauen mit einem pyrotechnischen Kunstwerk sein grandioses Finale findet.
Wohl dem, der danach nicht noch ins Auto steigen und einen langen Heimweg antreten muss, sondern clever eines der zahlreichen Pauschalarrangements gebucht hat, die Schiffsfahrt und Übernachtung in Bonn einschließen.
»Rhein in Flammen« gibt es seit 1931. Die Veranstaltung zwischen Bonn und Linz gilt als älteste ihrer Art. Prominenteste Besucherin war 1965 Königin Elisabeth II. Danach war 20 Jahre Schluss, ehe 1986 auf Anregung der Stadt Königswinter eine Neuauflage erfolgte. Doch erst im Jahr 2006 wurde wieder eine glanzvolle Veranstaltung mit überregionaler Strahlkraft organisiert. Thomas Albertsen0180 / 500 18 120228 / 910 41 3202223 / 917 713

Artikel vom 17.02.2007