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Fahrstuhl als Geldquelle
wird nicht funktionieren

Glas an der Nicolaikirche: Die Bürger sind skeptisch


Von Matthias Meyer zur Heyde und Hans-Werner Büscher (Fotos)
Bielefeld (WB). Soll die Altstädter Nicolaikirche einen gläsernen Außenfahrstuhl erhalten, der die Menschen auf eine ebenfalls gläserne Aussichtsplattform transportiert? Bei Bielefelder Bürgern wie bei Besuchern von auswärts überwiegt die Skepsis, auch wenn die meisten über die Grundidee mit sich reden lassen.
Eines aber scheint außer Zweifel zu stehen: »Das Hauptargument, der Fahrstuhl werde als Geldquelle funktionieren, sticht nicht«, versichert - stellvertretend für alle Befragten -Ê Verkaufsdirektor Wolfgang Hage (66). Würden täglich Busladungen von Touristen die Stadt überschwemmen, dann vielleicht, aber so?
Noch etwas macht die Bürger skeptisch, die allzu häufig Augenzeugen zweitklassiger, weil billigerer, Lösungen werden: Fahrstuhl an die Fassade kleben, runde Plattform obendrauf, fertig. Muss man, wenn traditionelle Architektur verbaut werden soll, nicht erstklassig und in Ruhe planen? Alternative Ideen wie einen Fahrstuhl an der Ostseite der Kirche zu einem Besuchergang durch den Dachstuhl, der in Augenhöhe hohe Sichtfenster erhalten könnte und zum (unveränderten) Turm führt, finden sie bedenkenswert.
»Versteckt den Fahrstuhl doch ein bisschen«, wünschen sich viele. Ein endgültiges Votum wollen sie aber erst abgeben, sobald architektonische Skizzen öffentlich vorgestellt werden.

Artikel vom 07.02.2007