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Die Arbeitswelten
zweier Freunde

Felixmüller und Böckstiegel in der Kunsthalle


Die Ausstellung »Conrad Felixmüller - Peter August Böckstiegel: Arbeitswelten« ist bis zum 13. Mai in der Kunsthalle Bielefeld zu sehen. Die Werke, die Conrad Felixmüller und Peter August Böckstiegel in den 1920er Jahre unter dem Leitmotiv der »Arbeitswelten« schufen, gehören zu den Hauptwerken im Oeuvre der beiden Künstler. Die Ausstellung, die von der Kunsthalle Bielefeld als Kooperationsprojekt mit der Städtischen Galerie Dresden vorbereitet wurde, stellt mit 120 Werken zum ersten Mal in umfassender Weise und zu einem beide Künstler prägenden Themenaspekt Werke von Conrad Felixmüller und Peter August Böckstiegel gemeinsam vor.
Peter August Böckstiegel und Conrad Felixmüller lernten sich 1913 auf der Kunstakademie in Dresden kennen. Seit der Hochzeit von P. A. Böckstiegel mit Felixmüllers Schwester Hanna im Jahre 1919 waren die beiden Künstlerfreunde auch verschwägert. Ihre Künstlerfreundschaft mündete in eine lebenslange familiäre Verbindung. Obwohl sie nie in einer Ateliergemeinschaft gearbeitet haben, fanden sie nach dem Ersten Weltkrieg und im Verlauf der 1920er Jahre zu einem gemeinsamen Hauptthema, den arbeitenden Menschen in seiner alltäglichen Lebenswelt.
Während Böckstiegel diesen Themenkreis in der Gestalt und der Arbeitswelt des Bauern in seiner ländlichen Heimat Arrode in unmittelbarer Nachbarschaft Bielefelds fand, fuhr Felixmüller zu Beginn der 1920er Jahre ins Ruhrgebiet und zeichnete und malte die Bergleute und Stahlarbeiter. In ihren Bildern treten der Bauer bei der Landarbeit und der Bergmann im Kohlenrevier zuein-ander in einen spannenden Dialog, in dessen Zentrum immer der einzelne Mensch steht, der pflügt, sät und erntet oder das Räderwerk der Industrie bewegt. Die Künstler nehmen Anteil an diesem Alltag, an der harten und schweren Arbeit, die der Arbeiter und der Bauer doch immer selbstbewusst verrichten. Und sie schildern auch das Miteinander der Menschen und ihre Geborgenheit in der Gemeinschaft.
www.kunsthalle-bielefeld.de

Artikel vom 17.02.2007