Hamburg (dpa). Ball paradox in der AOL-Arena: Während Tabellenschlusslicht Hamburger SV vom Aufbruch zu neuen Ufern sprach, entwarf der Neuntplatzierte Borussia Dortmund ein Untergangsszenario. Das 3:0 über den Angstgegner aus Westfalen, der seit 1997 nicht mehr an der Elbe verloren hatte, setzt bei den Hamburgern neue Kräfte im Kampf gegen den Abstieg frei. »Das war ein neuer Anfang«, jubelte HSV-Kapitän Rafael van der Vaart und vereinnahmte den ersten Sieg vor heimischer Kulisse seit dem 9. April 2006 als Präsent zu seinem 24. Geburtstag am Tag darauf. Tristesse dagegen lähmt die schwächelnden Borussen. »Das nächstes Spiel gegen Gladbach ist Abstiegskampf«, befand Christoph Metzelder düster. Und auch Florian Kringe schwant Schlimmes: »Wenn wir so weiterspielen, müssen wir uns Sorgen machen.« Dass der in Hamburg als Krisenmanager verpflichtete Trainer Huub Stevens in seinem »ersten echten Spiel« auf der Bank für neue Impulse sorgen würde, kommt so überraschend nicht. »Huub Stevens hat großen Anteil. Er fordert sehr viel: Kompaktheit, Disziplin, mehr Aggressivität und Druck nach vorn«, lobte Abwehrspieler Bastian Reinhardt. Bei allem Jubel blieb der Trainer jedoch nüchtern. »Das war nur ein kleiner Schritt. Es sind aber noch viele Schritte zu gehen«, erklärte der Niederländer. Dennoch könnte ihm mit dem Erfolg durch Tore von van der Vaart per Elfmeter (11.), Collin Benjamin (39.) und Mehdi Mahdavikia (90.) gelungen sein, was Vorgänger Thomas Doll nicht schaffte: die Blockaden in den Köpfen zu lösen. Die Dortmunder hielten sich lange Zeit mit Schiedsrichterschelte auf und hatten mit ihrem Zorn zumindest beim Elfmeterpfiff nach Schwalbenflug von Mahdavikia Recht. Die Rote Karte nach Attacke von Dede (42.) gegen David Jarolim war jedoch berechtigt. Fortgesetzt wird nun die Suche nach Ursachen für den Niedergang. »Gegen Bayern und Stuttgart haben wir Feuer und Elan abgerufen. Das schaffen wir nun nicht mehr«, meinte Kringe.
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