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Auswärts
geht's nicht
aufwärts

Die Hertha-Schwäche

Gelsenkirchen (WB/klü). Berlin ist immer eine Reise wert. Aber wenn die Berliner Profi-Fußballer auf Reisen gehen, dann wird der Ausflug nicht zum großen Gewinn.
Sauer: Herthas Trainer Falko Götz.

Denn gesiegt hat die Hertha in der laufenden Liga-Saison auswärts erst einmal. Mit 2:1 in Dortmund - was ja nicht mehr so besonders schwer sein soll. Dafür lassen sich die Berliner in der Fremde immer und immer wieder ausspielen. Die letzten vier Partien gingen verloren, Hannover fertigte Hertha sogar mit 5:0 ab. Schalke schickte die Hauptstadt-Truppe mit einem 2:0 nach Hause.
»Vor der Pause lieferten wir eine ordentliche Vorstellung ab«, stellte Trainer Falko Götz fest, »wir haben in dieser Phase aber leider unsere großen Möglichkeiten nicht nutzen können.« Christian Gimenez (6.) und Marko Pantelic (12.) scheiterten an Manuel Neuer, den Schalkes Trainer Mirko Slomka später lobte: »Das waren zwei Weltklasse-Paraden, der Junge hat uns vor einem frühen Rückstand bewahrt.«
Zwei Chancen verpasst, stattdessen zwei Treffer kassiert. Typisch Hertha, denn die Mannschaft wehrte sich nach der Pause nicht mehr richtig. »So dürfen wir uns nicht verkaufen. Wir haben völlig verdient verloren«, gestand Kapitän Arne Friedrich. Und Dieter Hoeneß schimpfte: »Im ersten Abschnitt hatten wir die Schalker doch fest im Griff, dann zeigten wir zu viel Respekt.« Mangelnder Mut und ein Manager voller Wut: »Wenn sich unsere Auswärts-Auftritte nicht sehr bald ändern, ist Tabellenplatz fünf in höchster Gefahr.«
Auswärts geht's einfach nicht aufwärts. Die Berliner leben bisher von ihrer Heimstärke. Da sind sie noch ungeschlagen, sammelten im Olympia-Stadion 26 ihrer insgesamt 33 Punkte. Doch hier ist ein Dreier in der nächsten Partie nicht unbedingt sicher. Mainz kommt, die haben einen Lauf. Anschließend droht Hertha die Auswärtspleite Nummer sieben. Denn dann geht es nach Stuttgart. Und die Schwaben, die sind seit Wochen ebenfalls bestens drauf.

Artikel vom 12.02.2007