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Bielefelderin stirbt
bei Unfall auf der A2

Vier Frauen schwer verletzt - Lkw-Fahrer flüchtet

Von Wolfgang Wotke
(Text und Fotos)
Bielefeld/Gütersloh (WB). »Ich habe gesehen, wie die Frauen aus dem Auto geschleudert wurden. Es war schrecklich.« Ein Speditionsfahrer (56) aus Berlin, der Augenzeuge des Horrorunfalls auf der A2 in Verl wurde, zitterte gestern wie Espenlaub.

Die schaurige Bilanz: Eine Frau (45) stirbt, drei andere Frauen (30, 36 und 38) werden schwer, die 19-jährige Fahrerin leicht verletzt geborgen. Es war genau 15.30 Uhr, als der mit fünf Frauen (alle aus Bielefeld) besetzte graue Peugeot auf der Höhe des Rastplatzes Verl-Sürenheide in Fahrtrichtung Dortmund beim Überholen einen weißen Sattelschlepper streift und dabei ins Schleudern gerät.
Zuerst kracht der Wagen mit hoher Geschwindigkeit in die Mittelleitplanke und rutscht dann noch fast hundert Meter weiter. Der total demolierte Wagen kommt erst kurz hinter einer Autobahnbrücke zum Stehen.
Der Fahrer des Lastzuges setzte nach Angaben der Polizei seine Fahrt fort, ohne sich um die Unfallfolgen zu kümmern. Er ist immer noch flüchtig. Bei dem Aufprall auf die Mittelleitplanke wurden drei Frauen aus dem Fahrzeug geschleudert und landeten auf der Gegenfahrbahn. »Dort konnten herannahende Autos zwar rechtzeitig bremsen, weil ein Streifenwagen der Autobahnpolizei zufällig in Sichtweite auf dem nahe gelegenen Rastplatz stand und durch sofortiges Sperren der Richtungsfahrbahn Hannover verhinderte, dass die Frauen vom nachfolgenden Verkehr überrollt wurden. Die Frauen waren aber mit solcher Wucht auf den Asphalt aufgeschlagen, dass eine sofort tot war und zwei schwer verletzt wurden«, sagte Manfred Olowski, der sichtlich erschütterte Polizei-Einsatzleiter. Außer zwei Notärzten musste auch der Rettungshubschrauber »Christoph 13« angefordert werden.
Der schwere Unfall legte den gesamten Verkehr auf der A2 lahm. Beide Fahrtrichtungen mussten bis 17.30 Uhr gesperrt werden. In Richtung Dortmund musste der Verkehr ab dem Kreuz Bielefeld, in Richtung Hannover ab der Anschlussstelle Gütersloh abgeleitet werden. Der Fernverkehr in Richtung Hannover sollte schon am dem Kreuz Dortmund/Unna über die A44 ausweichen. Die Staus in beiden Fahrtrichtungen hatten zeitweise eine Länge von mehr als 13 Kilometern. Der Sachschaden wird auf rund 12 000 Euro geschätzt. Nach nicht bestätigten Informationen soll es sich bei den Unfallopfern in einem Fall um eine Mutter und ihre Tochter handeln.

Artikel vom 07.02.2007