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Friesinger auch mit Silber glücklich

Eisschnelllauf-WM: Ireen Wüst präsentiert sich in Traumform


Heerenveen (dpa). Anni Friesinger kämpfte bis zum Umfallen um Gold, dann strahlte sie über WM-Silber: Die Inzellerin hat bei der Allround-WM der Eisschnellläufer in Heerenveen das goldene WM-Double verpasst. Hinter der überragenden Lokalmatadorin Ireen Wüst erkämpfte Sprint-Weltmeisterin Friesinger nach drei Mehrkampf-Titeln 2001, 2002 und 2005 erstmals Platz zwei und war zufrieden. »Ich bin superstolz auf Silber. Ireen war in einer Traumform«, meinte die 30-Jährige, die schon nach den beiden zweiten Plätzen hinter der Niederländerin Wüst am Samstag über 1500 und 3000 m keine reelle Siegchance hatte. Bronze ging an Titelverteidigerin Cindy Klassen (Kanada).
Ireen Wüst rannte sich mit zwei persönlichen Bestzeiten und zwei Bahnrekorden den Frust des verpassten EM-Golds von der Seele. »Sie hat voll für die Allround-WM trainiert, das ist in Holland das Wichtigste. Ich hatte mein goldenes Zuckerl mit der Sprint-WM«, sagte Friesinger: »Um mit ihr mitzuhalten, hätte ich im Training mehr den Fokus auf die Langstrecken statt auf die Sprints legen müssen. Aber das war der Preis, den ich gern gezahlt habe.«
Friesinger war mit dem Riesen-Rückstand von 11,77 Sekunden in das 5000-m-Rennen gegangen. Im direkten Duell war sie ohne Chance und hatte Mühe, den Vorsprung vor Klassen zu wahren. »Ich bin nicht so ein wahnsinniges Ausdauer-Tier. Deshalb war mir klar, dass da nicht mehr viel geht. Aber ich bin mit mir absolut im Reinen und werde gut schlafen«,sagte Friesinger, wenn sie auch mit ihrer 1500-m-Zeit von 1:55,90 haderte. »So ist der Vierkampf. Dafür waren die 3000 Meter besser.«
Für Claudia Pechstein endete eine unvergleichliche Erfolgssträhne mit elf WM-Medaillen in Serie. »Ich kann es nicht ändern. Aber die Serie muss mir erst mal einer nachmachen«, bekannte die fast 35-jährige Berlinerin, die trotz glänzender 5000 m (6:59,98/2.) auf Platz vier einkam. Daniela Anschütz-Thoms wurde Achte. Zum Abschluss beeindruckte Europameisterin Martina Sablikova mit 6:49,31 über 5000 m, mit denen die Tschechin den sechs Jahre alten »Flachland«-Weltrekord von Gunda Niemann auslöschte.

Artikel vom 12.02.2007