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Teenie-Idol hat sich zum
Vollblutmusiker entwickelt

Sasha begeisterte sein Publikum im Ringlokschuppen

Von Larissa Kölling
und Bernhard Pierel (Foto)
Bielefeld (WB). »Echos«, »Goldene Kamera« und Millionen verkaufter Alben: Die Karriere des einst auf Teenie-Pop festgelegten smarten Sashas liest sich wie ein Märchen. Wandelbar, kreativ und immer für eine Überraschung gut - so sehen die Fans ihren Liebling. Der Soester machte jetzt mit seiner »Greatest Hits«-Tournee in Bielefeld Station und wurde von den Ostwestfalen frenetisch gefeiert.

Der Teenie-Sound ist endgültig Geschichte. Nach zehn sehr erfolgreichen Jahren präsentiert sich Sasha inzwischen als Songwriter mit handzahm gerockter Popmusik. An die müssen sich seine Fans aber erst gewöhnen. Denn die etwas rockigeren Töne erinnern kaum noch an das Teenie-Pop-Idol der 90er Jahre. Doch seine Hits, wie die erste Single, der Schmuse-Reggae-Ohrwurm »I'm Still Waiting«, der sich Ende 1998 wochenlang in den obersten Rängen der Charts hielt, sind bis heute unvergessen. Das bewies auch die Begeisterung der ostwestfälischen Fans, die natürlich alle Hits des »Greatest Hits«-Albums perfekt mitsingen konnten. Kein Wunder, denn 15 Chartsingles in Folge, vier mit Platin beziehungsweise Gold ausgezeichnete Alben und konstant ausverkaufte Konzerte zwischen 1998 und 2004 sind Beweise einer extrem erfolgreichen Sängerkarriere.
Selbstverständlich hatte der smarte Schwiegermuttertraum mit der Vorliebe für lässige Business-Outfits, der übrigens inzwischen auch optisch reifer geworden ist, alle Ohrwürmer im Gepäck, wenn auch vielfach in stark abgewandelter Form. Da wurde bei »Let Me Be The One For You«, »Rooftop« und »We Can Leave The World« begeistert gehopst, geklatscht und gegrölt. Denn Live-Qualitäten hat der Mann durchaus, wie er gemeinsam mit seiner hervorragenden Band, unter anderem bei »If You Believe« und »Chemical Reaction«, beweisen konnte. Musikalisch hat sich Sasha, der inzwischen in Hamburg lebt, in den vergangenen Jahren deutlich weiterentwickelt, und so griff er vielfach sogar selbst zu Gitarre und Mundharmonika, um die Band zu unterstützen. »Lucky Days«, seine neue Single, und Coverversionen von Prince und Nik Kershaw gaben der Show des mitreißenden Energiebündels zusätzliche Würze.
Knapp 120 Minuten lang wurde der Ringlokschuppen zur Pop-Disco. Doch auch mit den Erfolgsstücken »Slowly« und »Goodbye« seiner aktuellen CD »Open Water«, die er weitgehend als Texter und Komponist prägte, konnte Sasha voll überzeugen - sowohl mit Musik als auch mit Charme.
Und was kommt als nächstes? Songs in deutscher Sprache könne sich der Erfolgsmusiker durchaus vorstellen, verriet er vor seinem Konzert in der Teutostadt - irgendwann. Es bleibt also spannend.

Artikel vom 07.02.2007