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Rekordzahlen im Jubiläumsjahr

Ruf-Jugendreisen erlebt Wachstumsschub - Micky-Maus-Camp ein Erfolg

Von Edgar Fels
Bielefeld (WB). Für Deutschlands größten Jugendreiseveranstalter Trend Touristik GmbH, besser bekannt unter Ruf-Reisen, war das Geschäftsjahr 2005/2006 (30. September) ein Jahr der Rekorde: Die Zahl der Kunden kletterte um 50 Prozent auf gut 60000, der Umsatz stieg um 44 Prozent auf 30,6 Millionen Euro. Auch mit dem Ertrag ist das Bielefelder Reiseunternehmen zufrieden.

»Entscheidend für den Wachstumsschub war die Erweiterung unserer Zielgruppe«, sagte der geschäftsführende Gesellschafter von Ruf Jugendreisen, Tim Korbus, gestern in Bielefeld. Konnten bislang Jugendliche im Alter von überwiegend 14 bis 18 Jahren mit Ruf ihre Ferien verleben, so sind es nun auch Kinder von acht bis zwölf und junge Erwachsene von 18 bis 21 Jahren.
Für die Älteren hat Ruf im vergangenen Jahr erstmals so genannte »Abireisen« ins Programm aufgenommen. Die Marke soll jetzt ausgebaut werden. Ein Erfolg ist bereits jetzt das Konzept des Micky-Maus-Camps in der Lüneburger Heide für Jungen und Mädchen von acht bis zwölf Jahren. Insgesamt 2500 Kinder verbrachten im Sommer ihre Ferien in »Fort Entenhausen« bei Walsrode. Ruf arbeitet dabei mit dem Deutscher Comicverlag Egmont Ehapa zusammen, der wiederum die Namensrechte an Micky Maus von Walt Disney hält.
»Das war ein toller Einstieg in den Kinderreisebereich«, sagte Ruf-Geschäftsführer Burkhard Schmidt-Schönefeldt. Sieben Tage Abenteuer bei Vollverpflegung kosten die Eltern 249 Euro. Für die Jugendreisen, die meist zwölf Tage dauern, sind im Schnitt 550 Euro - ebenfalls bei voller Verpflegung - fällig.
Von 2008 an sollen insbesondere die Mädchen bei einem Wendy-Camp - Stichwort »Pferde sind mein Leben« - auf ihre Kosten kommen. Ferner arbeitet Ruf daran, auch Jugend-Kreuzfahrten in das Programm aufzunehmen. Angesichts des Booms bei Kreuzfahrten für Erwachsene und der hohen Kosten für ein passendes Schiff sei das jedoch nicht so einfach. Noch habe sich keine Reederei gefunden, mit der Ruf kooperieren könnte, sagte Geschäftsführer Korbus.
Für das Geschäftsjahr 2006/2007 rechnet Korbus mit einem Umsatzplus von 15 bis 20 Prozent. Ein noch schnelleres Wachstum ließen allein die Strukturen des Unternehmens nicht zu, sagte der Mitbegründer von Rufreisen im Jahr 1981. »Schließlich können wir Reiseleiter nicht klonen.«
Aktuell koordinieren 80 Mitarbeiter - zehn mehr als vor einem Jahr - von der Bielefelder Unternehmenszentrale aus die Bus- und Flugreisen, buchen Hotels, Clubs und Camps. Vor Ort werden die Teilnehmer von 1300 Reiseleitern betreut, die Ruf in einer eigenen Akademie in Hillentrup (Kreis Lippe) schult. Dort, in Hillentrup, finden auch die Handball-Camps in Zusammenarbeit mit dem TBV Lemgo statt. Nach dem Gewinn der Handball-Weltmeisterschaft geht Ruf davon aus, dass dieses Angebot großen Zuspruch findet. Schon im Vorfeld der Weltmeisterschaft hatte Ruf eine Zusammenarbeit mit einer Kieler Sportmarketing-Agentur bekannt gegeben. Ziel sei es, von 2008 an deutschlandweit Handball-Camps anzubieten. Weiteres Potential sieht sehen die Bielefelder darin, ihre Marke »Ruf-Reisen« anderen Partnern zur Verfügung zu stellen. So tritt Trend Touristik als Veranstalter der Out-of-Limits-Sommercamps von 60 Sparkassen auf.

Artikel vom 06.02.2007