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Der Höhen-Weltmeister VW hat den Touareg für den zweiten Modell-Zyklus überarbeitet
In der Höhe wird die Luft dünner. Der VW Touareg hat damit keine Probleme. Der Geländewagen aus Wolfsburg kletterte in Chile auf den mit 6080 Meter höchsten Vulkan der Erde. Weltrekord für ein Serienauto.
Den Beweis dafür, dass der Touareg nicht nur ein Fahrzeug für Extremsituationen ist, liefern die 300 000 Kunden, die sich in den vergangenen vier Jahren seit seinem ersten Auftritt für den Allradler entschieden. Jetzt geht der geländegängige Oberklasse-Vertreter in seinen zweiten Modell-Zyklus. Äußerlich ist das an der neuen Frontpartie zu erkennen. Hier haben sich die Gestalter am Gesicht von Eos und Passat orientiert. Wappengrill in Chromoptik und komplett anders gezeichnete Scheinwerfer geben dem Touareg ein neues Gesicht.
Doch es sind vor allem die inneren Werte, die den Geländewagen der zweiten Generation von seinem Vorgänger unterscheiden. Sicht- und fühlbar ist dabei die Komfort-Sitzanlage, die ergonomischer als bisher gestaltet ist. Die verwendeten Schäume passen sich ähnlich wie eine Zwölf-Zonen-Matratze an den Körper an. Zudem geben die Seitenführungen mehr Halt.
Mindestens ebenso wichtig indessen sind die technischen Veränderungen. Hier haben sich die Ingenieure von VW vor allem mit der Elektronik beschäftigt. Unvermittelt leuchtende Warnsymbole oder der Ausfall des Tempomats sollen damit endgültig der Vergangenheit angehören. Alles in allem haben die Techniker mehr als 2300 der insgesamt 6500 Teile des Touareg neu entwickelt, sagt Matthias Kröll, Produktmanager der Baureihe. Dazu zählt beispielsweise auch das ABSplus. Das serienmäßig vorhandene System verkürzt nach seinen Worten den Bremsweg auf losem Untergrund um bis zu 20 Prozent.
Erstmals zum Einsatz kommt eine automatische Distanzregelung (ACC) mit einer neuen »Follow-to-Stop-Funktion«. Ist das System aktiv (maximale Geschwindigkeit wird vom Fahrer eingegeben), folgt der Touareg einem vorausfahrenden Wagen mit dem gesetzlich vorgeschriebenen Sicherheitsabstand. Je nach Verkehrssituation beschleunigt oder bremst ACC den Geländewagen ab - und das sogar bis zum Stillstand.
Neu im Touareg sind auch Front- und Seitenüberwachungs-Systeme, die bereits im Audi Q7 zum Einsatz kommen. »Front-Scan« (in ACC zum Preis von 2031 Euro enthalten) soll Auffahrunfällen vorbeugen. Ein Radarsensor überwacht den Abstand zu vorausfahrenden Autos und warnt den Fahrer bei zu starker Annäherung. »Side-Scan« (564 Euro) hat den Bereich neben und hinter dem Touareg »im Blick«, um bei einem geplanten Spurwechsel vor einer möglichen Kollision zu warnen.
Um die ohnehin kaum auftretenden Wankbewegungen noch weiter einzudämmen, können die Modelle mit Luftfederung mit einem Sportfahrwerk samt Wankausgleich bestellt werden. Damit wird die Seitenneigung quasi komplett abgestellt, wie erste Testfahrten eindrucksvoll unter Beweis stellen. Dabei zeigte sich auch das neue Triebwerk im Touareg von seiner besten Seite. Der 4,2-Liter große V8-Benzin-Direkteinspritzer FSI leistet 350 PS (257 kW/64 527 Euro) und beeindruckt mit seidenweichem Lauf. Die Kraft wird mit einer Sechsgang-Automatik übertragen. Wie gehabt im Programm bleiben der 3,6-Liter V6 FSI (280 PS/206 kW/47 831 Euro) sowie der 450 PS (331 kW) starke W12 (Preis noch nicht bekannt) mit einem Sechsliter-Triebwerk.
Nach wie vor beliebtester Motor indessen dürfte der Dreiliter V6-TDI-Diesel sein, der mit seinen 225 PS (165 kW/46 112 Euro) und einem Drehmoment von 500 Newtonmetern schon bei 1750 Touren für besten Durchzug und hohen Fahrkomfort sorgt. Einstieg bleibt der 174 PS (128 kW) starke 2,5-Liter-R5-TDI (42 522 Euro). Nach oben abgerundet wird die Selbstzünder-Palette vom Fünfliter V10 TDI (313 PS/230 kW/76 693 Euro).
Wolfgang Schäffer

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Artikel vom 17.02.2007